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„Im Krankenhaus sieht es anders aus als sonst“, sagt Abt Lukas Dikany vom Stift Schlägl. Er ist Krankenhaus-Seelsorger in Rohrbach – einem derzeit besonders von Corona belasteten Spital. „Wo sich sonst Menschen treffen, ist es sehr ruhig. Dafür gibt es die Eingangsschleuse“, sagt er. Auf den Corona-Stationen sei die Schwere der Krankheit spürbar. Auch Dikanys Dienst gestaltet sich anders: Zwar sei ihm als Seelsorger nichts verschlossen, aber das Gehen von Station zu Station, von Zimmer zu Zimmer, sei nicht mehr wie früher möglich. „Zu den Covid-Patienten komme ich auf Anforderung“, berichtet der Abt. Er lobt dabei das Stationspersonal, das ein Auge darauf habe, wo Seelsorge nötig sei. So könnten seelsorgliche Grundbedürfnisse abgedeckt werden. Christiane Roser, Referentin für Krankenhaus-Seelsorge der Diözese Linz, bestätigt mit Blick auf die Gesamtsituation: „Seelsorge und Sakramentenspendung sind bei Bedarf möglich.“ Das sei nun im zweiten Lockdown klar geregelt. Im Frühjahr hätten Krisenstäbe in Krankenhäusern das noch sehr unterschiedlich gehandhabt und da sei es auch teilweise zu Fällen gekommen, wo ein Seelsorgerbesuch nicht möglich gewesen sei, sagt Roser auf einen Hinweis aus dem Kreis der KirchenZeitungs-Leser angesprochen.
Natürlich möchten die Patienten vor allem von ihren Angehörigen besucht werden, was aber bis 6. Dezember nur in wenigen Ausnahmefällen und auch jetzt nur sehr eingeschränkt möglich ist. „Dass den Patient/innen die Angehörigen fehlen, ist bei praktisch jedem Gespräch ein Thema“, berichtet Abt Lukas. Er erzählt von der Freude einer 90-jährigen Frau, als zur Feier der Krankensalbung ausnahmsweise doch die Kinder kommen konnten. Für die Covid-Stationen und die Intensivstation ist Abt Lukas zuständig. Von seinem ehrenamtlichen Team können nur jene, die eine spezielle Ausbildung haben, ins Krankenhaus generell hinein. Die ehrenamtlichen Kommunionspender gelten dagegen als „normale“ Besucher. Dennoch sei einmal in der Woche die Kommunionspendung an die Patienten, die das wünschen, möglich.
Christiane Roser berichtet auch von einer Aufgabenkonzentration auf die hauptamtlichen Seelsorger. „Ein Teil der ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen gehört selbst Risikogruppen an“, sagt sie. Die Sondersituation führe dazu, dass heuer der Advent im Krankenhaus anders aussieht und auch nicht so wie immer gefeiert werden kann. „Wichtig ist, dass die Seelsorger/innen da sind. Und wenn gar nichts anderes geht, dann sind sie eben selbst lebendige Adventkränze“, sagt Roser. Das Dasein gilt natürlich auch den Angehörigen der Patienten und dem Krankenhauspersonal. Gerade Letzteres sei extrem eingespannt, berichten Roser und Dikany. „Seelsorgliche Gespräche mit Pfleger/innen und Ärzt/innen finden zwischen Tür und Angel statt“, sagt Roser. Die Seelsorge beteiligt sich auch an der Hotline für überlastete Mitarbeiter/innen der OÖ. Gesundheitsholding. Sowohl Roser als auch Abt Lukas berichten von großer Wertschätzung für die Seelsorge. Das hat zum einen damit zu tun, dass Seelsorge die Arbeit des medizinischen Personals unterstützt, zum anderen geht es um die sichtbare Solidarität: „Dass man als Seelsorger ganz selbstverständlich bereit ist, auch auf die Covid-Stationen zu gehen, wird dankbar angenommen“, sagt der Schlägler Abt, der auch eine große Solidarität im Krankenhaus insgesamt wahrnimmt. „Die starken Schutzmaßnahmen, die auch körperlich anstrengend sind, treffen alle gleich – Ärzt/innen, Pfleger/innen und Seelsorger/innen“, sagt Roser.
Unterdessen hat sich ein sehr konkreter Dienst unter dem Motto „Verbunden bleiben“ entwickelt: Da die Seelsorger/innen zu den Patienten gehen können, erledigen sie Aufträge der Angehörigen: Das reicht vom Ausrichten eines Grußes über das konkrete Nachfragen oder Kontaktherstellen via Handy und Tablet bis zum Überbringen von Dingen, welche die Patient/innen nötig haben.
Abt Lukas Dikany war schon vor seiner Wahl Krankenhaus-Seelsorger und hat sich diesen Dienst bewusst neben seinen neuen Pflichten als Vorsteher seiner Gemeinschaft behalten: „Das ist eine so direkte, so persönliche Aufgabe, den Menschen an den Krankenbetten nahe zu sein. Man legt so viel in diese Aufgabe hinein, aber es kommt auch viel zurück“, sagt er.
Erreichbarkeit der diensthabenden KrankenhausseelsorgerInnen zu den Bürozeiten (9.00 – 16.00 Uhr) an den unterschiedlichen Standorten
Linz
Krankenhaus Barmherzige Brüder Linz
0732 7897 21937
Ordensklinikum Linz Elisabethinen
0732 7676 2892
KUK Med Campus III Linz (AKH)
05 7680 83 1155
KUK Med Campus IV Linz (LFKK)
05 7680 84 26900
KUK Neuromed Campus Linz
05 7680 87 36900
Klinik Diakonissen Linz
0732 7657 255
Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern
0732 7677 7790
UKH Linz
05 9393 42 985 | Mo., Di., Mi. 14.00 – 16.00 Uhr persönlich, sonst Anrufbeantworter
Regionen
Krankenhaus Braunau-St. Josef
07722 804 8602
Klinikum Freistadt
05 055476 26900
Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried/I.
07752 602 93910
Klinikum Rohrbach
050 55477 26900
Klinikum Schärding
050 55478 26900
Krankenhaus Sierning, Kreuzschwestern
07259 2142 17519
Klinikum Pyhrn-Eisenwurzen, Standort Kirchdorf
050 55467 26990
Klinikum Pyhrn-Eisenwurzen, Standort Steyr
050 55466 26900
Klinikum Wels-Grieskirchen, Standort Grieskirchen
07248 601-6920
Klinikum Wels-Grieskirchen, Standort Wels
07242 415 92505
Salzkammergut-Klinikum, Standort Vöcklabruck
07672 700 36900
Salzkammergut-Klinikum, Standort Bad Ischl
0676 8776 1235
Salzkammergut-Klinikum Standort Gmunden
050 554 73 26900
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