Es ging um den Boykott von Früchten aus Südafrika und die Unterstützung eines prominenten Häftlings.
In den 1980er Jahren wurde besonders in kirchlichen Kreisen die Parole „Kauft keine Früchte aus Südafrika!“ verbreitet.
„Internationale Boykottmaßnahmen sind eines der wirksamsten friedlichen Druckmittel. (...) Österreich hat sich 1983 zum ersten Mal beteiligt. Ziel ist nicht nur, dem Apartheidregime wirtschaftliche Unterstützung zu versagen, sondern bei uns Aufklärung gegenüber der massiven südafrikanischen Regierungspropaganda zu betreiben“, berichtete die Kirchenzeitung und thematisierte auch den möglichen Boykott des Krügerrand, eine in Gold geprägte Anlagemünze. Denn mit dem Gewinn aus dem Gold finanziere Südafrika den Wohlstand für die weiße Minderheit und die Verwirklichung der Apartheid, so der Tenor des Artikels.
Leser:innen des Themenschwerpunkts „Südafrika“ erfuhren im Jänner 1984 außerdem über das Schicksal des Priesters und Politikers Smangaliso Mkhatshwa. Dieser galt als einer der brillantesten Köpfe der katholischen Kirche Südafrikas und erklärter Gegner des Apartheid-Regimes. Der Mitbegründer einer großen Volksbewegung und Generalsekretär der südafrikanischen Bischofskonferenz war im Oktober 1983 ohne Angabe von Gründen verhaftet worden. Die Kirchenzeitung rief die Leser:innen auf, sich für die Freilassung des politisch Gefangenen einzusetzen, entweder durch Briefe oder Anrufe bei der südafrikanischen Botschaft in Wien.
1988, drei Jahr vor Ende der Apartheid-Gesetze, kam es schließlich zur Freilassung von Mkhatshwa. Der Geistliche berichtete von schlimmen Folterungen. Im Jahr 1994 wurde er für den ANC Mitglied des südafrikanischen Parlamentes. 1996 wurde er zudem zum Bildungsminister von Südafrika ernannt.
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