Wort zum Sonntag
Wenn etwas Neues auf Schiene gebracht wird, sind viele Hoffnungen und Erwartungen dabei, wohl auch eine gewisse Anspannung. Die Gründung des „Linzer Kirchenblatts“ ging jedoch mit einem Seufzer der Erleichterung einher: „Endlich – Endlich!“ Mit diesen beiden Worten begann Bischof Fließer in der ersten Ausgabe des „Linzer Kirchenblatts“ am 28. Oktober 1945 seine Gedanken zur Gründung dieser diözesanen Zeitung, die eine Neuheit für die Diözese Linz darstellte.
Nach Jahren der NS-Propaganda und Unterdrückung war das „Linzer Kirchenblatt“ ein weiterer wichtiger Mosaikstein in der Gestaltung der neu gewonnenen Freiheit. „Das Kirchenblatt soll gutmachen helfen, was in den vergangenen Jahren an Schaden angerichtet wurde“, schreibt demnach der Bischof weiter.
Dieser Wunsch wurde eingelöst. Die „KirchenZeitung“ hat die Katholische Kirche in Oberösterreich in 75 wechselvollen Jahren mitgeprägt und zum gegenseitigen (oft auch kritischen) Austausch über Kirche und Gesellschaft, zur Meinungsbildung und zur Glaubensvertiefung beigetragen.
„Wir müssen wieder von Gott reden lernen. Von dem, was uns erfüllt und uns motiviert.“ So benannte unlängst der Salzburger Erzbischof Franz Lackner im „KiZ“-Interview die aktuell größte Herausforderung der Kirche.
Dieser Lernprozess bedeutet, an der aktuellen Wirklichkeit dranzubleiben, ihr standzuhalten und unser Heute als Ort der Gegenwart Gottes erkennen. Die Kirche ruft uns im Zweiten Vatikanischen Konzil zu einer solidarischen und kritischen Zeitgenossenschaft auf: „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi.“
Diese Grundfeste eines zeitgemäßen christlichen Glaubens- und Kirchenverständnisses trägt auch die Kirchenzeitung. Sie als Leserinnen und Leser wissen dieses Fundament und die sich daraus ergebende journalistische Weite zu schätzen.
Für diese Wertschätzung danke ich Ihnen von Herzen.
Bischof Manfred Scheuer
Die allererste Ausgabe des "Linzer Kirchenblatts" und das "Jubiläums-Magazin" gibt es nun auch zum Durchblättern und Lesen: www.kirchenzeitung.at/75
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Sie war bei der Gründung des „Linzer Kirchenblatts“ dabei
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