Wort zum Sonntag
Die sogenannte Kurie 5 des Laienrats veröffentlichte zum Wahlkampf-Auftakt ein Grundsatzpapier, das die Prinzipien der katholischen Soziallehre erklärt. „Personalität, Gemeinwohl, Subsidiarität, Solidarität und – neu hinzugekommen – Mitwelt- und Generationengerechtigkeit, in anderen Worten Nachhaltigkeit, sowie die Option für die Armen“, sind laut Laienrats-Vizepräsident Friedrich Macher die Grundsätze.
Kritik übt Macher, der der Kurie 5 vorsteht, daran, dass zuletzt „mehrfach Fehlvorstellungen von Prinzipien und Werten der katholischen Soziallehre“ festzustellen waren, weshalb der Laienrat alle Versuche politischer Parteien zurückweist, die katholische Soziallehre für Forderungen im Wahlkampf zu vereinnahmen. Die Wortmeldung des Laienratsvizepräsidenten erfolgte bewusst im Hinblick auf die Nationalratswahl am 29. September, zu der neun Parteien antreten werden.
Der Laienrat werde keine konkreten Wahlempfehlungen abgeben, betonte Macher und wies auf die Notwendigkeit hin, „den Tendenzen zur Spaltung unserer Gesellschaft durch extreme Positionen entgegenzuwirken. Es braucht eine kon-struktive Zusammenarbeit aller Parteien für das Gemeinwohl in unserem Land.“
Auch die Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle riet den Parteien im Rahmen der Salzburger Hochschulwochen, im beginnenden Nationalratswahlkampf „nicht zu viel Porzellan zu zerschlagen“. Wo andere diskreditiert und niedergemacht würden, werde mittelfristig jenes Vertrauen zerstört, das es braucht, um nach einer Wahl konstruktiv zusammenzuarbeiten. Für den gesellschaftlichen Zusammenhalt brauche es eine Vertrauensbasis aufgrund gemeinsamer Werte.
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