Mira Stare ist promovierte Bibelwissenschaftlerin an der Kath.-Theol. Fakultät Innsbruck und Pfarrkuratorin.
In jenen Tagen kam Ámalek und suchte in Réfidim den Kampf mit Israel. Da sagte Mose zu Jósua: Wähl uns Männer aus und zieh in den Kampf gegen Ámalek! Ich selbst werde mich morgen mit dem Gottesstab in meiner Hand auf den Gipfel des Hügels stellen. Jósua tat, was ihm Mose aufgetragen hatte, und kämpfte gegen Ámalek, während Mose, Aaron und Hur auf den Gipfel des Hügels stiegen. Solange Mose seine Hand erhoben hielt, war Israel stärker; sooft er aber die Hand sinken ließ, war Ámalek stärker. Als dem Mose die Hände schwer wurden, holten sie einen Steinbrocken, schoben den unter ihn und er setzte sich darauf. Aaron und Hur stützten seine Arme, der eine rechts, der andere links, sodass seine Hände erhoben blieben, bis die Sonne unterging. So schwächte Jósua Ámalek und sein Heer mit scharfem Schwert.
Mein Sohn! Bleibe bei dem, was du gelernt und wovon du dich überzeugt hast. Du weißt, von wem du es gelernt hast; denn du kennst von Kindheit an die heiligen Schriften, die dich weise machen können zum Heil durch den Glauben an Christus Jesus. Jede Schrift ist, als von Gott eingegeben, auch nützlich zur Belehrung, zur Widerlegung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes gerüstet ist, ausgerüstet zu jedem guten Werk. Ich beschwöre dich bei Gott und bei Christus Jesus, dem kommenden Richter der Lebenden und der Toten, bei seinem Erscheinen und bei seinem Reich: Verkünde das Wort, tritt auf, ob gelegen oder ungelegen, überführe, weise zurecht, ermahne, in aller Geduld und Belehrung!
In jener Zeit sagte Jesus seinen Jüngern durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten: In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Widersacher! Und er wollte lange Zeit nicht. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht; weil mich diese Witwe aber nicht in Ruhe lässt, will ich ihr Recht verschaffen. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht. Der Herr aber sprach: Hört, was der ungerechte Richter sagt! Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern bei ihnen zögern? Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen.Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, den Glauben auf der Erde finden?
Ich erhebe meine Augen zu den Bergen:
Woher kommt mir Hilfe?
Meine Hilfe kommt vom Herrn,
der Himmel und Erde erschaffen hat.
Er lässt deinen Fuß nicht wanken;
dein Hüter schlummert nicht ein.
Siehe, der Hüter Israels,
er schlummert nicht ein und schläft nicht.
Der Herr ist dein Hüter,
der Herr gibt dir Schatten zu deiner Rechten.
Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden
noch der Mond in der Nacht.
Der Herr behütet dich vor allem Bösen,
er behütet dein Leben.
Der Herr behütet dein Gehen und dein Kommen
von nun an bis in Ewigkeit.
Der Gemeindeleiter Timótheus kennt von Kindheit an die heiligen Schriften des Alten Testamentes. Sie sind das geschenkte Wort Gottes an Menschen. Sie dienen zu Belehrung, Widerlegung, Besserung, aber auch zur Erziehung in der Gerechtigkeit.
Die heiligen Schriften sind für die Menschen die Rüstung. Sie rüsten sie aus zu jedem guten Werk.
Nun wird Timótheus aufgefordert, das Geschenk des Wortes Gottes nicht nur in sich und für sich zu haben, sondern es auch anderen Menschen und in der Gemeinde zu verkünden. Auf dieser Basis – ausgerüstet mit dem Wort Gottes soll er auch auftreten, überführen, belehren, zurechtweisen und ermahnen. Dies soll auch in aller Geduld geschehen.
Der Schatz der Schriften – der Schatz des Wortes Gottes bleibt unersetzlich und grundlegend auch für uns Christ:innen im 21. Jahrhundert. Auch wir sind aufgefordert, dieses Geschenk an die kommenden Generationen weiterzugeben.
„Verkünde das Wort!“ Das geschieht bei den Gottesdiensten, aber auch darüber hinaus sowohl in den Familien als auch in den pfarrlichen und in überpfarrlichen Gruppen. Die Notwendigkeit der Verkündigung ist auch in unserer Zeit groß. Möge es gelingen, dass immer mehr Getaufte der Berufung zur Verkündigung des Wortes Gottes folgen und sie unbehindert verwirklichen können. Sie sollen auftreten und das Wort Gottes verkünden – ob gelegen oder ungelegen.
Mira Stare ist promovierte Bibelwissenschaftlerin an der Kath.-Theol. Fakultät Innsbruck und Pfarrkuratorin.