Sie ist Referentin für Bibel, Pfarrgemeinderat und Pastoraljahr/BPAÖ in der Diözese Innsbruck. Die Autorin erreichen Sie unter sonntag@koopredaktion.at
Erstmals in der Bibel spricht die Vision des Propheten Daniel von der Auferstehung der Toten. Die Aussicht, entweder in die ewige Freude einzugehen oder der ewigen Verdammnis anheimzufallen, ist ein Ansporn zu einem gerechten Leben.
In jener Zeit tritt Michael auf, der große Fürst, der für die Söhne deines Volkes eintritt. Dann kommt eine Zeit der Not, wie noch keine da war, seit es Völker gibt, bis zu jener Zeit. Doch zu jener Zeit wird dein Volk gerettet, jeder, der im Buch verzeichnet ist. Von denen, die im Land des Staubes schlafen, werden viele erwachen, die einen zum ewigen Leben, die anderen zur Schmach, zu ewigem Abscheu. Die Verständigen werden glänzen wie der Glanz der Himmelsfeste und die Männer, die viele zum rechten Tun geführt haben, wie die Sterne für immer und ewig.
Durch den Tod Jesu sind alle Sünden vergeben. Wir Menschen sind für immer mit Gott versöhnt.
Jeder Priester des Ersten Bundes steht Tag für Tag da, versieht seinen Dienst und bringt viele Male die gleichen Opfer dar, die doch niemals Sünden wegnehmen können.Jesus Christus aber hat nur ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht und sich dann für immer zur Rechten Gottes gesetzt; seitdem wartet er, bis seine Feinde ihm als Schemel unter die Füße gelegt werden. Denn durch ein einziges Opfer hat er die, die geheiligt werden, für immer zur Vollendung geführt. Wo also die Sünden vergeben sind, da gibt es kein Opfer für die Sünden mehr.
Angesichts verschiedener Weltuntergangsszenarien gibt Jesus Grund zur Hoffnung. Er wird kommen, um die Seinen zu sammeln und zu retten. Da der Zeitpunkt unbekannt ist, sind wir zur Wachsamkeit aufgerufen.
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: In jenen Tagen, nach jener Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn in Wolken kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und er wird die Engel aussenden und die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels. Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. So erkennt auch ihr, wenn ihr das geschehen seht, dass er nahe vor der Tür ist. Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles geschieht. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater.
Begeben wir uns auf Zeitreise. Versetzen wir uns in die Entstehungszeit des Markusevangeliums und in die Welt der ersten Hörerinnen und Hörer. Sie stehen unter dem Eindruck der Gräuel des jüdischen Krieges und der Eroberung Jerusalems samt der Zerstörung des Tempels. Auch Naturkatastrophen wie Erdbeben sind im Mittelmeerraum keine Seltenheit, ebenso wenig Hungersnöte infolge von Kriegsgeschehen oder naturbedingten Ernteeinbußen. Die Anhänger/innen der Lehre Jesu riskieren Konflikte innerhalb ihrer Familien und werden religiös und politisch verfolgt.
In einer solchen Endzeitstimmung eröffnen die apokalyptischen Texte des Alten Testaments, die im Sonntagsevangelium aufgegriffen werden, eine Hoffnungsperspektive. Die Welt wird nicht auf einen alles vernichtenden Untergang zuschlittern, sondern am Ende steht das Kommen des „Menschensohns“ – in den Evangelien ist das eine der Bezeichnungen für Jesus – um zu sammeln und zu retten. Kriege, Hunger, Klimawandel, die Gesundheitskrise infolge der Pandemie – mit Blick auf die Nachrichtenseiten heute erkennen wir, dass die Krisen der Gegenwart nicht weniger bedrohlich sind, auch nicht die gesellschaftlichen und persönlichen Erschütterungen und Verunsicherungen, die damit einhergehen. „Himmel und Erde werden
vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen!“ sagt Jesus. Allen düsteren Szenarien zum Trotz gibt es einen Grund zur Zuversicht. Jesus hat uns sein Wort gegeben. Seine Frohe Botschaft ist unser Wegweiser in und durch die Krisen, sie tröstet, richtet auf und gibt Kraft zum Engagement.
Vertrauen wir auf die Kraft seines Wortes!
Manche Worte haben Kraft. Sie sind wie Haltegriffe, an denen man sich auch in schweren Zeiten festhalten kann. Welche Begebenheiten aus Ihrem Leben fallen Ihnen dazu ein? Welches Bibelwort wurde für Sie zum Haltegriff?
Sie ist Referentin für Bibel, Pfarrgemeinderat und Pastoraljahr/BPAÖ in der Diözese Innsbruck. Die Autorin erreichen Sie unter sonntag@koopredaktion.at