Die einen haben viel, die anderen wenig. Die einen müssen schauen, wie sie über die Runden kommen. Anderen ist ihr Vermögen zugefallen. Ist es gerecht? Ein Leitartikel von Matthäus Fellinger.
Was die finanziellen Aspekte betrifft, wird deshalb immer wieder über Erbschaftssteuern diskutiert. Die Glück gehabt haben, sollen mehr beitragen für das Gesamtwohl. Österreich gedenkt in diesen Tagen des Endes des Zweiten Weltkrieges und der Befreiung von der nationalsozialistischen Herrschaft. Alle, die seither geboren wurden, haben den damals errungenen Frieden in die Wiege gelegt bekommen. Sie haben sich dafür nicht selber einsetzen müssen. Andere haben es möglich gemacht. Da blickt man sich um auf der Welt: Flüchtlingsströme. Gewaltexzesse. Länder mit darniederliegender Wirtschaft, weil Bodenschätze von fremden Mächten ausgebeutet werden oder korrupte Regierungen nur ihre Geschäfte im Sinn haben. Da werden die Rollläden zugemacht. Den Wohlstand gilt es zu schützen. Und schnell ist vergessen: Es ist ein Erbe, das uns zu Vermögenden gemacht hat: Menschen, die die Wahl haben – und etwas zu tun vermögen. Nicht schützen, nutzen soll man dieses Erbe – gegen die Nöte der Zeit.