Erwin Schrott bringt mit „Cuba Amiga“ ein neues Programm nach Linz. Am Mittwoch, 19. Juli 2017 ist der Opernstar am Linzer Domplatz zu erleben. 2 x 2 Karten für KiZ-Abonnent/innen werden verlost.
Ausgabe: 18/2017
02.05.2017 - Interview: Elisabeth Leitner
Im Interview mit der KirchenZeitung erzählt der Sänger, der keine Genre-Grenzen kennt, wie er das Publikum in Linz zum Tanzen bringt, was „Himmel“ für ihn heißt und warum ihm seine Familie alles bedeutet.
Sie waren schon einige Male in Linz. Sie haben das Linzer Musiktheater besucht und waren Gast bei Klassik am Dom. Was gefällt Ihnen an Linz und am Publikum?
Erwin Schrott: Ich habe eine schöne Verbindung zum Linzer Publikum, das ist auch der Grund, warum ich gerne hier bin. Eines der Dinge, die ich an meinem Beruf mag, ist, sich dem Publikum nahe zu fühlen. Das fühlt sich für mich an wie eine große Familie. Sie kennen mich – und ich kenne viele von ihnen – so fühle ich mich in Linz. Abgesehen davon bin ich der Überzeugung, dass Linz eine Stadt der Kultur und der Musik ist, und deshalb fühle ich mich immer zu Hause, wenn ich hier bin.
Mit „Cuba Amiga“ bringen Sie südamerikanisches Flair nach Linz, direkt vor den Mariendom. Welche besondere Atmosphäre spüren Sie hier?
Schrott: Es ist erstaunlich! Der Mariendom ist sehr beeindruckend und, soweit ich weiß, die größte Kirche Österreichs. Hier südamerikanische Musik zu machen an so einem schönen Ort wie dem Domplatz, mit dem Mariendom im Hintergrund, das ist schwer zu übertreffen. Es ist zauberhaft: Sonnenuntergang, lateinamerikanische Melodien und der Mariendom. Ich fühle mich geehrt, ein Teil dieser Magie zu sein.
Werden Sie das Publikum zum Singen und zum Tanzen bringen?
Schrott: Ja! Das ist die Idee! Wir haben das schon mal hier gemacht und es gibt nichts Besseres, als gemeinsam zu feiern mit wunderbaren Rhythmen und Musik. Es ist gut für deine Seele, zu tanzen und zu singen ... und auch für deine Hüften (lacht). Es ist ja das Publikum, das ein Konzert erfolgreich macht. Wenn ich auf der Bühne bin und mit dem Publikum ein paar gemeinsame Stunden verbringe, dann erzeugt mein Körper so viel Adrenalin, dass ich nach der Show ein paar Stunden nicht schlafen kann. Während der Probe ist die Energie schon spürbar, aber wenn das Publikum dann kommt, verwandelt sich die Energie in ein musikalisches Feuerwerk.
Aus familiären Gründen ist Autismus ein wichtiges Thema für Sie. Letztes Mal war der Mariendom blau beleuchtet – Blau ist die Farbe, die für Autismus steht. Haben Sie dazu eine Botschaft?
Schrott: Meine Konzerte sind mit blauer Farbe beleuchtet – das ist eine Form, um auf meine Botschaft aufmerksam zu machen: uns zu erinnern, dass wir alle verschieden sind, dass wir einander respektieren und lieben sollen. Die Zahl der Kinder, die mit der Diagnose Autismus geboren werden, wächst. Darauf aufmerksam zu machen und sich dessen bewusst zu sein, wird ein besseres Verständnis und eine bessere Gesellschaft für alle bringen – mit besseren Möglichkeiten für alle. Mit diesem Bewusstsein unterstütze ich andere Eltern, die autistische Kinder haben, und bringe ihnen eine Botschaft der Liebe. Ich freue mich sehr, dass die Autistenhilfe OÖ am 19. Juli mit einem Stand direkt am Domplatz vertreten sein wird.
Im Interview im Jahr 2014 haben wir über Mozart gesprochen – und dass er uns ein Stück des Himmels geschenkt hat. Was ist „Himmel“ für Sie?
Schrott: „Himmel“ ist zu wissen, dass meine Kinder glücklich sind. „Himmel“ ist, auf der Bühne zu sein und Menschen mit Musik glücklich zu machen.
Wir haben auch über den Turmeremiten im Mariendom geredet und dass Stille wichtig ist. Haben Sie überhaupt Zeit für Stille und Meditation, um Ihre eigene Stimme wieder zu hören?
Schrott: In meiner Arbeit muss ich viel reisen, oft bin ich weit weg von zu Hause. Meditation hilft mir, dass ich in guter Balance bleibe. Ruhe und Stille sind rar in meinem Terminkalender, aber ich versuche mein Bestes, es zu ermöglichen. Mein Tempel ist meine Familie – und immer wenn ich mit ihnen bin, dann fühle ich mich gestärkt.
Mit der KirchenZeitung Karten gewinnen
Für das Konzert mit Erwin Schrott am 19. Juli verlosen wir 2 x 2 Karten für KiZ-Abonnent/innen. Beantworten Sie folgende Frage: Mit welchem Programm kommt der Weltstar heuer nach Linz? Einsendungen an KirchenZeitung, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz oder gewinnen@kirchenzeitung.at Kennwort: Schrott Teilnahme bis 18. Mai 2017 möglich
Klassik am Dom
Aus dem bayrischen Nachbarland kommt am Di., 18. Juli die Kultband Haindling rund um Frontman Hans-Jürgen Buchner nach Linz. Haindling erhalten orchestrale Verstärkung von den Münchner Symphonikern. So werden im ersten Teil bekannte Hits wie „Bayern“, „Lang scho nimmer gsehn“ und „Paula“ neu interpretiert. Im zweiten Teil steht Carl Orffs „Carmina Burana“ auf dem Programm. Bereits am So., 16. Juli kommt Martin Grubinger und sein Percussive Planet Ensemble auf den Linzer Domplatz, bei Klassik am Dom gibt es ein Heimspiel 2.0.
Veranstalter von Klassik am Dom ist die Colin-Konzertagentur in Kooperation mit KirchenZeitung und LIVA: www.klassikamdom.at, www.brucknerhaus.at
Musik am Domplatz
Neben den drei Klassik-am-Dom-Konzerten finden noch weitere Konzerte am Domplatz statt: PHILIPP POISEL, der Singer/Songwriter wird bereits am Fr., 14. Juli 2017, um 20 Uhr in Linz zu Gast sein. Seine Musik zeichnet sich durch gefühlvolle, authentische Texte und Gitarren-Riffs aus. Am Di., 1. August kommt die „lebende Legende“ Tom Jones nach Linz, er ist seit Jahrzehnten ein Fixstern am Pophimmel. Den Abschluss bilden die Musikformationen „LA BRASS BANDA“ und „Folkshilfe“: Sie sind am Sa., 12. August am Domplatz zu erleben. „La Brass Banda“ vereint Volksmusik mit Punk, Techno, Reggae und Brass, davor wird die „Folkshilfe“ den Domplatz in Stimmung bringen.
- Karten für alle Konzerte am Domplatz gibt es für KiZ-Abonnent/innen um 10 % ermäßigt im Domcenter: Tel. 0732/94 61 00.