Linzer geht gerichtlich gegen „Spiellärm“ und Glockenschlag vor
Ein Linzer, der neben dem Mariendom lebt, klagt die Dompfarre, weil ihn der nächtliche Glockenschlag stört. Doch das ist nicht der einzige Nachbar gegen den er wegen „Lärmbelästigung“ vorgeht.
Der Anrainer argumentiert, dass ihm die Glocke des Mariendoms in der Nacht den Schlaf raubt, wie die Kronenzeitung berichtete. Dass diese zu jeder Tages- und Nachtzeit „läutet“, sei nicht mehr zeitgemäß. Er will erreichen, dass die Glocken zwischen 22 Uhr und 6 Uhr schweigen. Erst vor wenigen Jahren ist der Linzer in die direkte Nachbarschaft des Doms gezogen und sieht sich von privat beauftragten Lärmmessungen bestätigt. Diese hätten erhöhte Werte ergeben. In einer juristischen Stellungnahme der Diözese Linz wird darauf hingewiesen, dass seit 112 Jahren das Schlagen der Turmuhr, der Glockenschlag, unverändert zum akustischen Stadtbild gehört und eine gewachsene Tradition mit eigenständiger und kultureller und religiöser Bedeutung darstellt. „Anders als vom Anrainer dargestellt, handelt es sich nicht um ein längeres Glockenläuten, sondern um einen kurzen Glockenschlag“, betont Dompfarrer Maximilian Strasser, dem die Klageschrift bis jetzt jedoch noch nicht zugestellt wurde.
Jugendzentrum ebenfalls „zu laut“
Mit Spannung blickt das Jugendzentrum Stuwe auf den Konflikt um den Glockenschlag. Denn der gleiche Anrainer hat das Stuwe parallel zur Dompfarre mit einer Klage bedroht. Anders als beim Dom geht es hier nicht um nächtlichen Lärm. Die Jugendlichen würden im Zentrumsgarten zu laut spielen, hat sich der Anrainer beschwert. Die Spielzeit soll nach seiner Aufforderung deshalb auf zwei Stunden pro Tag limitiert werden, berichtet Stuwe-Leiterin Veronika Plasser. Das sei unvorstellbar, betont Plasser. Das Jugendzentrum werde diesem Wunsch nicht nachkommen.