Ob Augenblicke der Stille, Andachten, Meditation, Pilgern als Beten mit den Füßen, persönliches Gebet, das Gebet in der Familie, innovative Formen des Feierns, Hauskirche oder sonntägliche Feier des Gottesdienstes – immer ist es ein Beziehungsgeschehen zwischen Gott und Menschen.
Jesus selbst ist dafür bestes Beispiel. Das Leben vor Gott zu bringen, und dabei Gottes befreiende Gegenwart zu erleben, tut Jesus im wahrsten Sinne des Wortes: wenn er sich zum Gebet zurückzieht; wenn er das Brot bricht; wenn er in den Tod geht, um aus diesem auferweckt zu werden.
Eintauchen in Jesu Leben und seine Botschaft von Tod und Auferstehung feiern, ermutigt werden durch die Kraft des Heiligen Geistes, verändert den Alltag im Sinne des Wiener Pastoraltheologen Paul M. Zulehner: „Wer bei Gott eintaucht, taucht bei den Armen wieder auf“.
„Die Freude an Gott, Halleluja, ist unsere Kraft, Halleluja“ (GL 980/1): In Gott einzutauchen, gestärkt werden in der Feier des Gottesdienstes, findet ihren Ausdruck in der Begegnung mit den Menschen, in der Verantwortung für die Schöpfung, in einem solidarischen Bewusstsein und Handeln – mittendrin im Leben.
Auf die Frage, was Menschen stärkt, wenn sie Gottesdienst feiern, spielen Musik, Impulse aus Liedern, gemeinsames Singen und Beten, ebenso eine wichtige Rolle wie eine „gute Predigt“, die bestärkt und den Blick auf das Wesentliche beschränkt; eine Predigt, die ausgeht von den biblischen Texten und Bezug auf das Hier und Jetzt nimmt und somit gute Orientierung für das Leben bietet.
Da-Sein vor Gott, das Leben vor Gott hinzubringen in Bitte und Dank und aus dem Alltag herauszutreten, stärkt die Feiernden.
Auch der sakrale Raum spielt eine wesentliche Rolle.
„Das gemeinsame Feiern hält meinen Glauben lebendig“, resümiert eine Mitarbeiterin des Liturgie-Fachteams. Sie hat auch junge Familien im Blick, die durch Weggottesdienste neue Formen des Feierns entdeckt haben. Gottesdienste die stärken, können ein Stück des Himmels öffnen.
Es ist immer ein Geschenk, wenn der Funke überspringt, und es stecken Arbeit und Engagement dahinter. Darum braucht es in jeder Pfarrgemeinde Menschen, die einen Blick für die Vielfalt der Liturgie haben, für die vielen Dienste, die eine Rolle spielen und den Mut haben, solche Dienste zu übernehmen – Menschen, die sagen und singen: „Die Freude an Gott, Halleluja, ist unsere Kraft, Halleluja!“
Teil 1 von 4 – Gottesdienste feiern
Die Serie zur Pfarrgemeinderatswahl 2022 vom Pfarrgemeinde-Team im Pastoralamt Linz.
