Wort zum Sonntag
Selbst ein FIO-Urgestein, trägt er dazu bei, dass ein bemerkenswertes Phänomen der jüngeren Diözesangeschichte nicht vergessen wird.
Einmal im Monat herrschte in den 1970er Jahren Sonntag abends akute Parkplatznot rund um das Pfarrzentrum Ennsleite. Die „FIO-Messe“ zog Jugendliche aus nah und fern an. Bis zu tausend junge Leute kamen, manche reisten sogar mit Autobussen an. Die sehr frei gestalteten Eucharistiefeiern waren das Aushängeschild, das für die Bekanntheit des FIO-Jugendzentrums sorgte, aber das Fundament bildeten natürlich die Gruppen vor Ort.
Wilhelm Achleitner, der langjährige Direktor des Bildungshaues Schloss Puchberg, gehörte mit seinem Freund Franz Weiß 1969 zu den Gründern des Zentrums – aus der Rückschau betrachtet. Denn am Anfang stand der Wunsch der beiden HTL-Schüler an ihren Religionslehrer Franz Haidinger nach einer Diskussionsrunde über den Schulunterricht hinaus. Darin sieht Wilhelm Achleitner den „Urknall“ von FIO. Verstärkt um drei weitere Kollegen wurde der „Club um 19“ aus der Taufe gehoben. Die Bezeichnung leitet sich vom wöchentlichen Treffen donnerstags von 19 bis 21 Uhr ab. Franz Haidinger, der spätere Diözesanjugendseelsorger und Bischofsvikar, und Josef Friedl, bekannt wegen seines Einsatzes für Arigona Zogaj, waren als junge Priester bei der Entstehung des FIO-Jugendzentrums dabei, das einen unglaublichen Wachtumsschub verzeichnete. Bereits 1971 belebten 21 Clubs das Pfarrzentrum. Das neue Pfarrzentrum mit der neuen Kirche und die engagierte Jungschar- und Ministrantenarbeit der Pfarre Steyr-Ennsleite trugen das Ihre zu einer großen und lebendigen spirituellen Landschaft auf der Ennsleite bei. „Die Atmosphäre war Aufbruch, Neues, Begeisterung“, schreibt Christine Schaffer, ebenfalls eine Jugendliche der ersten Stunde, über ihre Erfahrungen. Sie erklärt auch den Namen des Zentrums. Das lateinische Wort FIO heißt „ich werde“. Und man kann das Wort auch als Abkürzung für „Future Is Ours“ („Die Zukunft gehört uns“) lesen. Das FIO-Jugendzentrum bestand bis 1991, zwei Jahre später wurde in Weiterführung das Jugendzentrum Gewölbe eröffnet, das in der Pfarrgasse bis heute besteht. Die Broschüre von Wilhelm Achleitner gibt auf 32 Seiten einen Einblick in das Werden von FIO. Zu Wort kommen auch weitere Jugendliche „von damals“, der Seelsorger Franz Haidinger und Melanie Berger, die Leiterin des Gewölbes. «
Die Broschüre „Kirchlicher Aufbruch und kulturelle Avantgarde. Die Anfänge des Jugendzentrums FIO in Steyr-Ennsleite 1969–1991 und das Jugendzentrum Gewölbe ...“ ist bei Wilhelm Achleitner zu beziehen: wilhelm.achleitner@aon.at
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