Die Tradition besagt, dass Maria beim Stillen des Jesuskindes einige Tropfen ihrer Muttermilch verloren habe. Diese seien auf den Fels getropft, der daraufhin weiß geworden sei.
Das ist zweifellos eine schöne Legende und die vielen Darstellungen der stillenden Maria (Maria lactans) in der Grotte erinnern daran, was es mit der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus auch auf sich hat: Das ganze Eintreten in ein Menschenleben, zu dem auch die vertrauliche Handlung des Stillens durch die Mutter gehört.
Die schöne Legende hat sich leider etwas selbständig gemacht: Heute wird bei den Läden im Umkreis der Grotte in Wasser gelöstes Steinpulver verkauft. Es soll Paaren helfen, ein Kind zu bekommen - heißt es.
Unserer modernen, mitteleuropäischen, aufgeklärten Empfindung sind solche Vorstellungen - heute - fremd (aber nur zur Erinnerung: In Europa wurden zu früheren Zeiten Mumien aus Ägypten zermahlen und als Medizin gereicht). Aber solche Kuriositäten gehören halt auch zum Heiligen Land.
Davon abgesehen ist die Milchgrotte eine interssante Höhle ganz nahe der Geburtskirche - und nicht so überlaufen.