Sie ist Seelsorgerin, Religionslehrerin und Leiterin der „Dominsel“ (eine Gesprächseinrichtung in Eisenstadt). Die Autorin erreichen Sie unter sonntag@koopredaktion.at.
In Dankbarkeit schenkt Hanna dem Herrn das Kind zurück, das sie flehentlich von ihm erbeten hatte.
Hanna, die Frau Elkánas, wurde schwanger. Sie gebar einen Sohn und nannte ihn Sámuel, denn sie sagte: Ich habe ihn vom HERRN erbeten. Als dann Elkána mit seiner ganzen Familie wieder nach Schilo hinaufzog, um dem HERRN das jährliche Opfer und die Gaben, die er gelobt hatte, darzubringen, zog Hanna nicht mit, sondern sagte zu ihrem Mann: Ich werde den Knaben erst, wenn er entwöhnt ist, hinaufbringen; dann soll er vor dem Angesicht des HERRN erscheinen und für immer dort bleiben. Als sie ihn entwöhnt hatte, nahm sie ihn mit hinauf, dazu einen dreijährigen Stier, ein Efa Mehl und einen Schlauch Wein. So brachte sie ihn zum Haus des HERRN in Schilo; der Knabe aber war damals noch sehr jung. Als sie den Stier geschlachtet hatten, brachten sie den Knaben zu Eli und Hanna sagte: Bitte, mein Herr, so wahr du lebst, mein Herr, ich bin die Frau, die damals neben dir stand, um zum HERRN zu beten. Ich habe um diesen Knaben gebetet und der HERR hat mir die Bitte erfüllt, die ich an ihn gerichtet habe. Darum lasse ich ihn auch vom HERRN zurückfordern. Er soll für sein ganzes Leben ein vom HERRN Zurückgeforderter sein. Und sie beteten dort den HERRN an.
Bleiben wir als Kinder Gottes ganz mit ihm verbunden – und er wird uns seinen Heiligen Geist geben.
Schwestern und Brüder! Seht, welche Liebe uns der Vater geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes und wir sind es. Deshalb erkennt die Welt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes. Doch ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Geliebte, wenn das Herz uns aber nicht verurteilt, haben wir gegenüber Gott Zuversicht; und alles, was wir erbitten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was ihm gefällt. Und das ist sein Gebot: Wir sollen an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben und einander lieben gemäß dem Gebot, das er uns gegeben hat. Wer seine Gebote hält, bleibt in Gott und Gott in ihm. Und daran erkennen wir, dass er in uns bleibt: an dem Geist, den er uns gegeben hat.
Jesus hat Sehnsucht, im Haus des Vaters zu bleiben, doch er kehrt zu seiner irdischen Familie zurück und geht den Weg seiner Sendung.
Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. Als er zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach. Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der Knabe Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es merkten. Sie meinten, er sei in der Pilgergruppe, und reisten eine Tagesstrecke weit; dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten. Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten nach ihm. Da geschah es, nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen. Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten. Als seine Eltern ihn sahen, waren sie voll Staunen und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, warum hast du uns das angetan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht. Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört? Doch sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen gesagt hatte. Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter bewahrte all die Worte in ihrem Herzen. Jesus aber wuchs heran und seine Weisheit nahm zu und er fand Gefallen bei Gott und den Menschen.
Samuel steht in einer Reihe bedeutender Gestalten der Bibel, die durch wundersames Eingreifen Gottes geboren wurden: Isaak, der Sohn von Abraham und Sara; Johannes der Täufer, der Sohn von Elisabeth und Zacharias, und die einzigartige Geschichte der Empfängnis und Geburt von Jesus. In diesen Erzählungen faszinieren mich die Eltern und ihr Ringen, der Verheißung Gottes zu vertrauen. Abraham und Sara haben alles zurück gelassen, sind aufgebrochen in das Land der Verheißung, werden im Alter mit der Geburt des Isaak beschenkt, und dann fordert Gott den Gehorsam Abrahams bis zum Unvorstellbaren – seinen Sohn zu opfern, was er dann doch nicht ausführen muss. Hanna ist erniedrigt und gedemütigt, weil sie kein Kind empfangen hat. Gemeinsam mit ihrem Mann Elkana pilgert sie in ihrer Not Jahr für Jahr zum Heiligtum nach Schilo, bis sie erhört wird. Ihrem Versprechen treu gibt sie ihr Kind Gott zurück, und Samuel wird einer der großen Propheten des Alten Bundes. Zacharias kann der Verheißung Gottes nicht glauben und doch erweist sich Gott als der Treue, der ihm und Elisabeth im hohen Alter noch ein Kind schenkt: Johannes den Täufer, der ganz auf Jesus hinweist und so den Übergang zum Neuen Bund bereitet. Maria, die voll Vertrauen Gott ihre Bereitschaft schenkt, Mutter des Erlösers zu werden. Josef, der innerlich kämpft und ringt, ist bereit, auf die Weisungen Gottes zu hören und für Maria und Jesus zu sorgen. Diese biblischen Familiengeschichten sind außergewöhnlich. Trotzdem finden sich auch unsere alltäglichen Sorgen und Probleme in ihnen wieder: die Sorge um Kinder, Misstrauen, Überforderung, schwierige äußere Umstände. Bitten wir heute, einen Tag nach dem Weihnachtsfest, Jesus, in unser Herz und in unsere Familie zu kommen. Manche Verheißung wird vielleicht anders in Erfüllung gehen, als wir sie erbitten. Doch Jesus wird uns mit Sicherheit seine Liebe und seinen Frieden schenken.
Tauscht euch in der Familie darüber aus, wofür ihr dankbar seid und wie Gott jeden schon gut geführt hat.
Sie ist Seelsorgerin, Religionslehrerin und Leiterin der „Dominsel“ (eine Gesprächseinrichtung in Eisenstadt). Die Autorin erreichen Sie unter sonntag@koopredaktion.at.