Der Balkon. Ich muss hinaus. Ich schaue, beobachte, nehme einzelne Häuser wahr, ihre Balköne, ihre Innenhöfe, ihre Dächer. Zähle die Schlote der Voest. Stelle fest, dass der Hubschrauberlandeplatz der Barmherzigen Schwestern einem übergroßen Trampolin gleicht.
Sehe, dass sich ausgetretene Pfade über den Domplatz ziehen, erkennbar daran, dass sie wesentlich heller sind, als nicht so oft betretene Stellen. Kann mir manche dieser Wege nicht erklären.
Ich beobachte auch das emsige Treiben und bin dankbar, nicht eine von den Ameisen dort unten sein zu müssen. Ich genieße das Privileg, hier oben stehen zu können und nichts tun zu müssen.
Ich blicke zum Diözesanhaus, möchte meinen Arbeitskolleg/innen winken. Jedoch ist heute Samstag, niemand würde mir zurückwinken.
Es gibt so viel zu beobachten. Schön, Zeit für das ausgiebige Schauen zu haben. Mit der Zeit geht der Blick ins Leere - auch das tut gut.
Nach einigen Umrundungen wird mir kalt. Ich ziehe mich zurück in meine gemütlich warme Stube und beginne in den Tagebüchern meiner vielen Vorgänger/innen zu schmökern.
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