Wort zum Sonntag
Als „alte Schallplatte“ bezeichnete sich der Forscher am Institut für angewandte Systemanalyse in Laxenburg, Arnulf Grübler: „Seit dreißig Jahren liegen für die Wissenschaft die Folgen des Klimawandels auf dem Tisch.“ Nur bewegt hat sich nichts, so seine ernüchternde Erfahrung. Er plädiert daher, den Klimawandel nicht unter dem Vorzeichen von Krise abzuhandeln, sondern als Chance zu begreifen, die eine nachhaltige Entwicklung ermöglicht: „Ich möchte nicht Verzicht predigen, sondern durch intelligentes Verhalten eine hohe Lebensqualität sicherstellen.“ Die Ausgangssituation für Veränderungen ist für Grübler paradox: „Trotz der Bereitschaft, etwas gegen den Klimawandel zu tun, haben wir noch immer ein steigendes Konsumverhalten.“ Nachdrücklich betonte er die Verflochtenheit jeder/jedes Einzelnen in den Klimawandel: „Wir sind die Verursacher der Emissionen und des Anstiegs der Erderwärmung.“ Er hält nichts davon, reflexartig die Verantwortung auf die Industrie oder die Landwirtschaft zu schieben – so sehr sie involviert sind. „Verursacher ist das Individuum, Verursacher sind wir“, lautet für Grübler das Grundgesetz der Klimapolitik. Schritte, die Richtung Lösung der Krise führen, sieht er in der Reduktion auf allen Ebenen: „Das geht einfacher als man glaubt, weil wir hoffnungslos ineffizient sind.“ Im Blick auf das Auto zum Beispiel lässt sich mit intelligenten Methoden dieselbe Mobilität mit zehn Prozent der bisher eingesetzten Energie erreichen. Grüblers Appell an das Publikum: „Wir brauchen nicht nur Klimaziele, sondern gesellschaftliche Nachhaltigkeitsvisionen.“
Was die Politik und Gesellschaft zur Begrenzung der Erderwärmung beitragen können, diskutierten Landtagsabgeordnete Regina Aspalter (ÖVP), LAbg. Michael Fischer (FPÖ), Michael Lindner (SPÖ), NAbg. Ralph Schallmeiner (Grüne) und Lucia Göbelsberger vom Sozialreferat der Diözese.
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