Die Macht in der Ohnmacht
Aus Psalm 122
Dietmar Steinmair ist Geschäftsführer des Katholischen Bildungswerks Vorarlberg und Teamleiter im Pastoralamt der Diözese Feldkirch.
Treffen der Seelsorgeteams: Wie geht Loslassen, damit Neues entstehen kann?
KIRCHE_OÖ
© Froschauer
Bestehende Programme und eingefahrene Routinen in Pfarrgemeinden verhindern Innovation, sagt Valentin Dessoy. Der renommierte deutsche Organisationsberater referierte über Veränderungsprozesse in der Kirche.
Valentin Dessoy verwies auf die Dringlichkeit, gerade diejenigen, die mit der gelebten kirchlichen Praxis wenig bis nichts anfangen können, wieder in den Blick kirchlicher Praxis zu bekommen.
INNOVATION BRAUCHT LOSLASSEN
Formate, die neue Zielgruppen ansprechen können, ließen sich dabei nicht einfach aus dem bisherigen kirchlichen Angebot ableiten. Innovation brauche Raum und Zeit, Experiment und Erprobung, wenn sie systemrelevant werden soll. Loslassen, das Reduzieren oder Abschaffen von Bestehendem, geschehe nicht von allein.
INVOLVIERENDE PROZESSE
Speziell auf Mitglieder der Seelsorgeteams komme diese Herausforderung zu. Es gelte, gemeinsam in den Pfarrgemeinden professionelle Prozesse zu gestalten, die Interessierte und Engagierte einbinden. So könnten miteinander Spielräume für Neues geschaffen werden.
METHODENWORKSHOPS
Der Organisationsberater betonte, dass das „Tun und Lassen“ Methode braucht. In Workshops lernten die Seelsorgeteam-Mitglieder bewährte Methoden kennen und wendeten sie gleich selbst und in Kleingruppen an. Eine Gruppe beschäftigte sich mit der Frage nach dem „Warum?“, eine andere mit dem „Wozu?“. In der dritten Gruppe ging es um die Methode des „Fokusfindens“.
Josef Froschauer, diözesaner Referent für Seelsorgeteams, Gemeindeentwicklung und Kommunikation weiß um die spirituelle Dimension der Kirchenentwicklung. Nicht umsonst ist das Motto der Seelsorgeteams „Hören, was der Geist den Gemeinden sagt“.
Stichwort: Seelsorgeteams
In der neuen Struktur der Pfarren und Pfarrgemeinden leiten Seelsorgeteams die Pfarrgemeinden vor Ort.
In 117 Pfarren beziehungsweise Pfarrgemeinden in der Diözese Linz gibt es schon solche Teams.
Ähnlich viele Seelsorgeteams sind derzeit in Ausbildung (Stand 19. Februar 2024).
Seelsorgeteams bestehen zumeist aus fünf bis sieben Ehren- und Hauptamtlichen.