Wort zum Sonntag
In der Diözese Linz wird es künftig statt 486 Pfarren in 39 Dekanaten nur mehr 40 Pfarren geben, die neu organisiert werden. Die Dekanate Linz-Nord (ohne die Pfarrgemeinde Puchenau, die ins neu geschaffene Dekanat Ottensheim wandert), Braunau, Eferding, Schärding und Weyer werden als Pionierpfarren als Erste die Strukturreform umsetzen. Sie beginnen nun im Herbst ihren zweijährigen Übergangsprozess. In jeder Pionierpfarre findet im Herbst eine Startveranstaltung mit Vertreter/innen aus den Pfarrteilgemeinden dazu statt. Bis Weihnachten wird dann vor allem die Ist-Situation vor Ort analysiert. Es wird beispielsweise erhoben welche Angebote es in der jeweiligen Pionierpfarre bereits gibt und was gut gelingt. „Im Jänner werden die einzelnen Pfarren dann ihre Visionsklausur abhalten“, erklärt Martin Schachinger, Leiter der Stabsstelle Pfarrstruktur. Jede Pionierpfarre erarbeitet anhand eines Leitfadens die Grundausrichtung für ein Pastoralkonzept. Es bildet die Basis für die Arbeit in der neuen Struktur ab der Pfarrgründung, indem Ziele und Schwerpunkte künftigen pastoralen Handelns festgeschrieben werden.
Einige Entscheidungen müssen innerhalb des Arbeitsjahres bis Sommer 2022 getroffen werden. Nach einer Ausschreibung, die bis Mitte Dezember erfolgt, wird die Leitung der neuen Pfarren im Frühling 2022 bestimmt. An den Spitzen der Pfarren stehen ein Dreier-Team aus Pfarrer, Pastoral- und Verwaltungsvorstand, wobei die Gesamtleitung beim Pfarrer liegt. Festgelegt wer muss der Sitz des Pfarrvorstandes, sowie des Pfarrbüros als zentrale Anlaufstelle. Im ersten Umsetzungsjahr der Pfarrreform wird auch ein neuer Name für die Pfarren und eine Pfarrkirche festgelegt. Letztere soll genug Platz bieten, damit größere Gottesdienste und Veranstaltungen dort stattfinden können.
Außerdem werden Mitglieder für die Seelsorgeteams in den Pfarrteilgemeinden und für den Pfarrlichen Pastoralrat (aus den Pfarrgemeinderäten) gesucht. Die Seelsorgeteams werden nach dem Vorbereitungsjahr mit Beginn des zweiten Jahres beauftragt, um in Begleitung und Zusammenarbeit, die Verantwortung für ihren Bereich in der Pfarrgemeinde zu übernehmen. Die Grundfunktionen der Kirche (Liturgie, Verkündigung, Diakonie und Gemeinschaft) sind allen Getauften aufgetragen, es braucht dazu aber auch Verantwortliche für die Koordination.
Mit Jahreswechsel 2022/2023 sollen die Pionierpfarren komplett umgestellt sein. Bis voraussichtlich 2027 sollen ihnen alle restlichen Pfarren folgen. Die Pfarrteilgemeinden werden dabei mit ihren historischen lokalen Rechtsträgern „Pfarrkirche“ und „Pfarrpfründe“ weiter bestehen. Damit soll sowohl die Zusammengehörigkeit innerhalb des pastoralen Raumes einer Pfarre bewusst gemacht als auch die konkrete Beheimatung und Verantwortung in einer konkreten Gemeinschaft vor Ort zum Ausdruck gebracht werden. Die Pfarrgemeinden werden daher zwar eine weitgehende Selbstständigkeit (auch finanzieller Art) für ihren Bereich bewahren können, zugleich profitieren sie vom größeren Ganzen der Pfarre und der Zusammenarbeit der Seelsorgeverantwortlichen. «
Unterstützt werden die Pionierpfarren von einem Begleitteam, das aus zwei GemeindeberaterInnen und einer Begleitperson für inhaltliche Fragen besteht. Auf Diözesanebene ist die Stabsstelle Pfarrstruktur unter der Leitung von Martin Schachinger für die Koordinierung der Umsetzungsschritte verantwortlich.
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