Wort zum Sonntag
Alleine im letzten Jahr hat die Pfarre 138 Personen durch den Fonds unterstützt. Bedingt durch die Coronakrise ist der Zulauf in den letzten Monaten nochmals gestiegen. „Wir haben schon gemerkt, dass wir vermehrt Hilfsanfragen haben“, sagt Claudia Goldgruber, die den Solidaritätsfonds seit zwölf Jahren ehrenamtlich leitet. Manche konnten sich durch den plötzlichen Jobverlust die Miete nicht mehr leisten, für andere riss die Kurzarbeit ein großes Loch ins Haushaltsbudget. Gleich blieb jedoch der Zugang, mit dem Claudia Goldgruber und ihr Team helfen. „Wir wollen nicht das Gefühl vermitteln, dass wir Almosen verteilen. Uns ist wichtig, möglichst Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.“
Die Arbeit für den Solidaritätsfonds stützt sich auf die Erfahrung aus mehreren Jahrzehnten. 1987 hat der damalige Pfarrer Johann Ehrenfellner den Fonds gegründet, der aus Spenden der Pfarrbevölkerung dotiert wird. Als Mann der Tat nahm sich der Seelsorger der Sorgen und Ängste der Leondinger/innen an.
Seit er in Pension ist, führt ein ehrenamtliches Team von sechs Frauen und einem Mann sein Lebenswerk weiter. Sie bieten einmal in der Woche eine Sozialberatung an, prüfen die Fälle und teilen das Geld zu. „Wir achten darauf, dass wir so unbürokratisch wie möglich agieren“, erzählt Goldgruber.
In der Regel kann rascher geholfen werden, als es die Behörden tun, womit der Solidaritätsfonds quasi als Feuerlöscher in Krisen wirkt. „Das ist gerade bei drohenden Wohnungsdelogierungen wichtig“, erklärt Claudia Goldgruber im Gespräch mit der KirchenZeitung.
Staatliche Unterstützungen werden damit nicht ersetzt, aber auf eine sinnvolle Weise ergänzt. Dabei wird den Hilfesuchenden, die ihren Wohnsitz in Leonding haben müssen, nicht nur mit Geld unter die Arme gegriffen. So werden etwa auch Essensgutscheine ausgeteilt. Außerdem wird bei der Sozialberatung darauf hingewiesen, wo es weitere Möglichkeiten zur Unterstützung gibt. Nicht zuletzt hilft die Pfarrgemeinschaft, soziale Nöte zu lindern: „Gerade für Menschen, die wenig Geld haben und die sich den Besuch im Gasthaus nur schwer leisten können, ist die Pfarre ein guter Ort, um mit anderen Kontakt zu halten“, erklärt Goldgruber.
Früher half das Team des Solidaritätsfonds Frauen, die vor einem gewalttätigen Mann flüchten mussten, zudem beim Wohnungsumzug. Derzeit ist das aufgrund knapper personeller Ressourcen nicht möglich. Goldgruber: „Wir würden uns freuen, wenn neue Freiwillige zu unserem Team dazustoßen würden.“
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