Wort zum Sonntag
Seit Mitte Mai sind öffentliche Gottesdienste wieder möglich, womit auch die Seelsorgerinnen und Seelsorger wieder vermehrt in Kontakt zu den Leuten in den Pfarren treten. Einzelne Pfarrer waren zu Beginn der Lockerungen eher zurückhaltend und warteten mit der Wiederaufnahme der Messen noch zu, weil sie durch Vorerkrankungen stärker von den Gefahren von Covid-19 betroffen sind. Die Bereitschaft, die Liturgie wieder zu feiern, sei in der Priesterschaft jedoch insgesamt sehr hoch, sagt Martin Füreder, Leiter der Personalstelle Priester in der Diözese Linz. „Ich bin nicht ängstlich. Wegen Corona mache ich mir keine speziellen gesundheitlichen Sorgen, aber natürlich halte ich mich an die Vorschriften“, sagt etwa auch der 91-jährige Eduard Röthlin, der in Lasberg wirkt und der älteste aktive Pfarrer in der Diözese ist. Er freut sich, dass es im Juni zu weiteren Lockerungen kommt. „Dann ist endlich wieder genug Platz für alle in der Kirche“, sagt Röthlin. Außerdem plant er, ab Juni wieder Hausbesuche mit der Krankenkommunion zu machen.
Wie das Beispiel des Lasberger Pfarrers zeigt, führt das hohe Alter vieler Geistlicher nicht automatisch dazu, dass sie speziellen Einschränkungen als Teil der Risikogruppe unterliegen. „Ich möchte das nicht primär auf das Alter festlegen“, betont Füreder. Auch das Sozialministerium stuft in erster Linie Menschen mit Erkrankungen an Herz, Lunge und Nieren sowie Krebspatienten in die Covid-19-Risikogruppe ein, bei der mit schweren Krankheitsverläufen zu rechnen ist und die deswegen ihren Beruf nicht normal ausüben können.
Martin Füreder betont, dass es generell wichtig sei, die Coronamaßnahmen sehr genau einzuhalten, damit ausreichender Schutz der Priester bestehe. Es liege aber in der Verantwortung jedes einzelnen Seelsorgers zu entscheiden, ob man besonders vorsichtig sein müsse. Wenn ein Priester aus gesundheitlichen Gründen verhindert ist, sei natürlich eine Vertetung zu organisieren. Das solle vor allem innerhalb der Dekanate (Hierarchiebene zwischen Pfarren und Diözesanleitung) gelöst werden, so Füreder.
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