Wort zum Sonntag
Die Kirchenzeitung interviewte aus diesem Anlass den in Bosnien geborenen Kroaten Zarko Prskalo, Pfarrer in Linz-Christkönig.
„Es ist sehr schade, dass Fußball oft von der Kirche abgelehnt wird“, erzählte der Priester. Bei ihm war das komplett anders. Von 1991 bis 1997 hatte er die Priesterseminar-Mannschaft von Linz trainiert. Der Kick mit der Pfarrjugend gehörte zu den wöchentlichen Fixpunkten von Zarko Prskalo. Und er fieberte schon dem Beginn der Europameisterschaft entgegen, wenn Österreich gegen Kroatien antreten sollte.
„Das Spiel schauen wir gemeinsam in der Pfarre an. Ich schätze, dass so zwei- bis dreihundert Leute kommen. [...] „Ich hätte nichts dagegen, wenn Österreich weiterkommt. Aber ich halte mehr zu den Kroaten. Nicht weil mein Herz mehr kroatisch schlagen würde. Ich liebe beide Länder. Für Kroatien drücke ich die Daumen noch mehr, weil sie realistisch betrachtet die besseren Aussichten haben“, sagte Prskalo. Er würde sich über jedes gute Spiel der Österreicher freuen. Er ärgere sich aber darüber, „wenn sie ihr Rückwärtsspiel betreiben. Kaum sind sie bei der Hälfte, spielen sie den Ball zurück. Das ist ja kein Fußball.“
Auf die Frage, ob die Österreicher:innen zu wenig patriotisch seien, sagt er: „Ja, unbedingt, das geht mir bei den Österreichern sehr ab. Mir persönlich gefällt das französische, italienische oder kroatische Nationalbewusstsein und das wünsche ich mir auch für Österreich.“ Er sei zwar gegen jede extreme Art von Nationalismus, betonte Prskalo, „aber Nationalgefühl ist etwas anderes, das heißt für mich Liebe zu den Menschen und zur Heimat“.
Kroatien gewann gegen Österreich schließlich 1:0 und wurde Erster der Vorrundengruppe ohne Punktverlust. Im Viertelfinale war dann jedoch Endstation. Für Österreich war hingegen das 1:1 gegen Polen der größte Erfolg bei der Heim-EM. Nach der Vorrunde kam das Aus.
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