Wort zum Sonntag
Irene Rossoll, Pastoralassistentin in der Caritas-Einrichtung in Isidor, hat dafür den berühmten weinenden Engel von Paul Klee als Motivvorlage ausgewählt. Kinder, die am Caritas-Standort St. Isidor leben, aber auch Schulkinder aus der unmittelbaren Umgebung können diesen farbig bemalen. Dutzende Engel werden bis zur Karwoche zwischen den Kreuzwegstationen in der Kirche St. Isidor aufgehängt.
Anita Goldberger, Religionslehrerin am Landeszentrum für Bewegung und Sprache, einer Schule für körperbehinderte und sprachbeeinträchtigte Kinder in Isidor, nimmt mit einer Klasse an dem Projekt teil. „Trotz aller Eingeschränktheiten sehnen sich unsere Kinder nach einfachen, helfenden Ritualen“, erzählt sie der KirchenZeitung.
In der Kirche können die Kinder bei einem Schirm, der den göttlichen Schutz symbolisiert, Platz nehmen. Oder für jemanden eine Kerze anzünden. Als Abschiedsgeschenk bekommen sie ein kleines Weihwasserfläschchen mit. In einem Eck der Kirche haben die Burschen und Mädchen ihre Gedanken aufgeschrieben: „Lieber Gott, mach dass der Krieg aufhört“ und „Bitte mach wieder Frieden auf dieser Welt“, ist gleich mehrmals auf dem Plakat zu lesen. „Jeder darf seine eigene Lebenssituation ausdrücken“, sagt Irene Rossoll. Die Engel verbinden dabei grundsätzlich die Themen Traurigkeit und Hoffnung auf Schutz. Manche der Kinder sind ganz persönlich vom Krieg betroffen. Sascha etwa bangt um seine Großeltern, die ihn noch vor wenigen Tagen besucht haben und die in der Ukraine ausharren.
Auch Zweifel an Gott dürfe sich bei dem Projekt ausdrücken, meint Irene Rossoll. Wie bei einem Jugendlichen, der den mit Abstand dunkelsten Engel gemalt habe. Rossoll: „Er ist serbisch-orthodox und seine Eltern haben gerade ukrainische Flüchtlinge aufgenommen.“ Die Kirche sieht Rossoll als besonderen „Friedensplatz“. So bleibt bei dem Projekt vor allem die positive Botschaft als letzter Eindruck. Milena wünscht sich, dass Gott ihr hilft, glücklich zu bleiben. Ähnlich hoffnungsvoll drückt sich ihr Klassenkollege Thomas aus: „Wenn wir miteinander spielen und die Sonne genießen, verschwinden unsere Sorgen.“ «
An dem Projekt sind Kinder der Landessonderschule in St. Isidor, des Landeszentrums für Bewegung und Sprache und Kinder und Jugendliche der Wohngruppen des Caritas-Standortes St. Isidor beteiligt.
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