Wort zum Sonntag
Maria wurde, so lehrt die Kirche, mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen. Einer Legende zufolge wurde bei der Öffnung des leeren Grabes ein Duft von Rosen und Kräutern wahrgenommen. Schon im 9. Jahrhundert entstand daraus der Brauch, zu Mariä Himmelfahrt Kräuterbüschel zu segnen.
Eine große Kräuterweihe gibt es natürlich alljährlich im Kloster Gut Aich, wo Heilkräuter angebaut und verarbeitet werden. Gesegnet werden die Kräuter vor der Verarbeitung auch während des Jahres, aber das Kräuterweihefest zu Mariä Himmelfahrt ist „unser Hausfest“, sagt Pater Johannes Pausch. Er selbst kam mit dem alten Wissen um die Heilkraft von Kräutern schon als Siebenjähriger durch den Pfarrer seiner Heimat in Verbindung. Als junger Mönch hatte er das Glück, noch von alten Mitbrüdern in die Tradition eingeführt zu werden. Da diese Tradition vielerorts abgerissen sei, sieht sich Pausch „als Brückenbauer zur nächsten Generation“.
Eine besondere Beziehung hat er zur Marienstatue in der Klosterkirche. Sie stammt aus seinem Elternhaus und schien am Ende des Zweiten Weltkriegs verloren gegangen zu sein. Viele Jahre später kam ein Brief eines ehemaligen Kriegsgefangenen aus Polen. Dieser hatte die Statue einst sicherheitshalber eingemauert. So wurde sie wiedergefunden. „Heute berührt es mich, wenn Frauen der Madonna aus Dankbarkeit Schmuck schenken. Zunächst wussten wir nicht, wie wir damit umgehen sollten. Aber da das Geschenke an Maria sind, haben wir ihr daraus einen Mantel machen lassen“, erzählt Pater Johannes.
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