Wort zum Sonntag
Die Regenbogenfarben haben jüngst bei der laufenden Fußball-Europameisterschaft der Männer Aufsehen erregt. Das Zeichen für Gleichberechtigung und sexuelle Vielfalt war im Rahmen der Fußballspiele mehrfach zu sehen. Auch auf Kirchtürmen in Oberösterreichs Pfarren wurde gerade in den letzten Monaten die Regenbogenfahne gehisst. Damit protestierten mehrere Gemeinden gegen die Position der vatikanischen Glaubenskongregation, dass lesbische, schwule, bisexuelle und Transgender-Partnerschaften nicht gesegnet werden dürfen. Ein weiterer Vorstoß für mehr Offenheit und Toleranz kommt nun von der Katholischen Jugend (KJ) Österreich, die die Regenbogenpastoral ausbauen will. „Die heutige Lebensrealität vieler Jugendlicher hat nur wenig mit der homofeindlichen Einstellung des Vatikan gemeinsam“, betont Tobias Kirschner, ehrenamtlicher Vorsitzender der KJ Österreich. Die KJ wolle theologisch-fundierte Anstöße zu ihrer Erneuerung und Veränderung geben.
Eigene Website. Via Website (www.katholische-jugend.at/regenbogen) bietet die KJ Unterstützungsangebote und Materialien. Auf Österreichebene ist Florian Baumgartner Kontaktperson für das Thema. Baumgartner, der als Pastoralassistent in Brunnenthal (Bezirk Schärding) wirkt, setzt sich seit Jahren für die Gleichberechtigung von Homosexuellen in der Kirche ein. Außerdem hat er sich als schwuler Kirchenmitarbeiter geoutet. Die sexuelle Orientierung sei zwar grundsätzlich Privatsache, aber er wolle offen damit umgehen: „Als Jugendlicher mit 14 Jahren in der Firmrunde hätte ich mir auch gern ein schwules Vorbild in der Kirche gewünscht“, erklärt Florian Baumgartner. Er will nun selbst in diese Rolle schlüpfen und dabei einfach eines zeigen: „Kirche und schwul sein, das geht sich miteinander aus.“ Die katholische Kirche müsse Sexualität neu bewerten, was neben der Homosexualität auch das Thema Sex vor der Ehe betreffe.
„Segen für alle“. Rückenwind für sein Engagement kommt zum einen von der gesellschaftlichen Entwicklung, dass Offenheit und Akzeptanz beim Thema Homosexualität für die große Mehrheit immer selbstverständlicher wird. Zum anderen haben zuletzt mehrere Kampagnen in der katholischen Kirche aufhorchen lassen. Die Aktion „Segen für alle“ als Reaktion auf die Haltung des Vatikan und der „Church Pride Day“ Ende Juni, der in ähnlicher Weise darauf aufmerksam machte, dass sich die Katholik/innen für den uneingeschränkten Segen für Gottes Schöpfung einsetzen. «
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