Wort zum Sonntag
Einige Jahre bevor das Privatfernsehen das bekannte Format „Bauer sucht Frau“ erfand, widmete sich eine kleine Zeitschrift der Partnerinnensuche eheloser Landwirte. Der verzweifelte Brief eines oberösterreichischen Altbauern gab für Josef Willi, den ehrenamtlichen Schriftleiter der ÖKO-Agrar-Zeitschrift „Landwirtschaft und Leben“, den Anstoß, in Richtung Partnervermittlung aktiv zu werden. Es sollte ein Schritt sein, um unmittelbar Betroffenen zu helfen.
„Ich sehe mich nicht als Heiratsvermittler, aber ich weiß um das große Problem der Partnersuchenden in der Landwirtschaft,“ sagte Josef Willi. Er griff in seiner Zeitschrift die negativen Konsequenzen erzwungener Ehelosigkeit auf, wozu nicht zuletzt auch der „einsame“ Arbeitsplatz zählte. Die Idee, Kontaktanzeigen einzusenden, sollte eine möglichst weite Verbreitung auch unter der nicht bäuerlichen Bevölkerung finden.
„Gerade Mädchen und Frauen aus nichtlandwirtschaftlichen Berufen sind der Landwirtschaft gegenüber oft vorurteilsloser eingestellt als aus dem Bauernstand stammende“, wusste Josef Weichselbaumer von der Landpastoral der Diözese Linz. Er stellte im Gespräch mit der Kirchenzeitung gravierende Verhaltensänderungen unter den Bauern fest. Das Abrackern bis zum Umfallen sei nicht mehr gefragt.
Ein junger Bauer formulierte es in dem Seminar L(i)eben am Land so: „Der Betrieb ist für die Leute da und nicht umgekehrt, ich richte mir den Betrieb so, dass er zu mir passt.“ Zudem zeigte sich bei den Frauen in der Landwirtschaft ein Umdenken, wie die KirchenZeitung berichtete. Viele der jungen Frauen würden auch als Bäuerinnen in ihren angestammten Berufen bleiben.
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