Wort zum Sonntag
Aushilfspriester in Linz statt Lehrer im Priesterseminar in Uganda. Ronald Kigozi hat aufgrund der Coronapandemie im vergangenen Herbst seine Pläne geändert und den Aufenthalt in Oberösterreich um mehrere Monate verlängert. Ursprünglich wollte er eigentlich bald nach der Ferienzeit nach Afrika zurückkehren. „In Uganda hätte ich aber nur im Lockdown zuhause sitzen dürfen und nicht meine Schüler unterrichten. Da ist es sinnvoller, dass ich hier geblieben bin“, erzählt Ronald Kigozi. Im Dekanat Linz-Nord feiert er in jenen Pfarren Messen, wo er gerade gebraucht wird. Dabei hat der ugandische Priester bereits die letzten Jahre seine Sommer als Aushilfe in mehreren Pfarren in Linz und im Mühlviertel verbracht.
Im Frühling hat er seiner Heimat einen kurzen Besuch abgestattet. „Uganda kämpft mit der dritten Coronawelle“, berichtet der 43-jährige Priester. Nur etwas mehr als ein Prozent der Bevölkerung ist in Uganda geimpft. „Das Gesundheitssystem ist mit dem in Europa nicht vergleichbar. Ich hoffe, dass die entwickelten Länder mit Impfstoff helfen“, sagt Ronald Kigozi. Der Impfstoffmangel in Uganda zeige jedenfalls die ungleiche Verteilung von Wohlstand auf der Welt auf. Der Reichtum in Österreich mache aber nicht automatisch glücklich, meint Roald Kigozi, der noch bis Ende August in Linz bleiben wird. Für ihn lieferte diese Beobachtung die Hauptmotivation ein Buch über sein Leben zu schreiben, das die große Armut aufzeigt, in der er selbst aufgewachsen ist. „Für uns in Uganda ist Europa der Himmel auf Erden und jeder betet und hofft, dass er in diesen Himmel kommen kann.“ Dass Ronald Kigozi das Traumziel Europa erreicht hat, verdankt er der Kirche, wie er selbst sagt: „Ich bin, was ich bin, weil ich Priester bin, sonst hätte ich keine Chance.“ Die katholische Kirche habe ihm durch die Ausbildung zum Priester den Ausstieg aus der Armut ermöglicht. Außerdem konnte er als Jahrgangsbester in Rom studieren, um sein Doktorat in Bioethik zu machen. Das Gute, das ihm widerfahren ist, will er nun wieder zurückgeben. Er engagiert sich in mehreren Entwicklungshilfeprojekten in Uganda, die sich um den Bau einer Schule oder die Bohrung von Brunnen kümmern. «
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