Wort zum Sonntag
Das Hollerbergfest hat Kultstatus. Abertausende Besucher/innen kommen jeden Sommer zu dieser traditionellen Veranstaltung. Aber auch unabhängig vom Festwochenende spazieren gar nicht so wenige Leute das ganze Jahr hindurch auf den Hollerberg. Da sind einmal die Bewohner/innen der Umgebung. Im Mai trifft man sich jeweils sonntagabends in der Kirche zu Maiandachten. Die Älteren haben noch die Volksschule auf dem Hollerberg besucht, neben der Kirche das einzige Gebäude auf der Kuppe des Bergs, dessen Hänge mit mächtigen Bäumen bewachsen sind. 1978 wurde die Schule geschlossen. Das Gotteshaus ist für die in der Nähe wohnenden Familien auch ein beliebter Ort für Taufen und Hochzeiten.
Über das kirchlich-gemeinschaftliche Leben hinaus zieht der Hollerberg Menschen an, die Ruhe und einen Platz zum Auftanken suchen. Eine Reihe von Wander-, Themen- und Moutainbikewegen wie der Granit-Pilgerweg, der Kraft-Quelle-Baum-Weg oder die Grantiland-Mountainbikestrecke führen auf den Hollerberg oder an dessen Fuß vorbei und laden zu einem Abstecher zur Waldlichtung auf dem „Gipfel“-Plateau ein.
„Ich gehe gerne auf den Hollerberg. Ich setze mich dort auf einen Baumstamm. Da kann man so gut in sich einkehren“, erzählt Jutta Lindorfer, Mitglied des Pfarrgemeinderats von St. Peter am Wimberg und als Nachbarin der Hollerbergkirche auch Mitglied im Renovierungsausschuss: „Als ich vor Jahren eine Ausbildung gemacht habe, bin ich zum Lernen gerne auf den Hollerberg gegangen. Es ist wirklich ein Kraftplatz.“ Durch viele Jungscharlager in der ehemaligen Volksschule ist Johann Holzinger, dem Propst des Stiftes St. Forian, die Kirche sehr ans Herz gewachen. Das 550 Jahre alte Gotteshaus mit seiner qualitätsvollen barocken Einrichtung ist im Besitz des Stiftes.
„Die Hollerbergkirche hat uns so viel an Schönem geschenkt, so viel für unsere Gemeinschaft getan und tut es noch immer“, erklärt Martina Schauer vom Renovierungsausschuss: „Jetzt braucht sie unsere Zuwendung.“ Die Außenrenovierung steht an. Die Kostenschätzung für Dachstuhl, Fassade und vieles mehr beträgt 250.000 Euro. Wenn alles wie geplant verläuft, können die Arbeiten im Herbst 2020 abgeschlossen werden. Es geht aber nicht nur um die bauliche Erneuerung, der Ausschuss nennt sich bewusst „Lebendige Kirche & Renovierung der Hollerbergkirche“. Er möchte nicht nur ein Baujuwel erhalten, sondern auch nachhaltige spirituelle Akzente setzen. Dass die Kirche im Vorjahr in der Zeit von April bis Oktober sonntags geöffnet war, war schon ein erster Akzent in diesem Vorhaben. Die vielen Spaziergänger/innen, die der Hollerberg das ganze Jahr hindurch anzieht, haben das dankbar wahrgenommen. Für Rupert Vierlinger, einen Nachbarn der Kirche, ist sie Kulturgut und Energietankstelle zugleich: Wegen beidem lohnt es sich, die Hollerbergkirche für die nächsten Generationen zu erhalten. «
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