Wort zum Sonntag
Der aus dem ORF Oberösterreich bekannte Journalist und langjährige Präsident der Katholischen Aktion OÖ Bert Brandstetter ist am 6. Juni 2021 völlig unerwartet an den Folgen eines Schlaganfalls im 72. Lebensjahr verstorben. Wo immer Bert Brandstetter tätig war, seine Stimme war nicht zu überhören. Als Journalist arbeitete er von 1975 bis 1981 bei der KirchenZeitung der Diözese Linz, wechselte zur Kronenzeitung und kam 1983 zum ORF Oberösterreich. Dort begleitete er vor allem in den Frühsendungen von Radio-Oberösterreich 26 Jahre hindurch bis 2009 die Hörer/innen in den Tag. Bert Brandstetters Stimme hatte auch in der Kirche Gewicht, besonders als er von 2011 bis 2018 das Amt des Präsidenten der Katholischen Aktion Oberösterreich innehatte. „Bert Brandstetter hat sich unermüdlich für eine zeitgemäße und lebendige Seelsorge eingesetzt. Zudem hat er sich stets für soziale Gerechtigkeit stark gemacht“, würdigt Maria Hasibeder die Verdienste ihres Vorgängers. Bernhard Rudinger, viele Jahre als KA-Generalsekretär engster Mitarbeiter Brandstetters, ist wie unzählige Menschen im Land tief erschüttert: „Bert Brandstetter hat in seinem Einsatz Lebens- und Glaubensfreude versprüht und so auch viele Leute angesprochen, die der Kirche gegenüber kritisch eingestellt sind.“ Bischof Manfred Scheuer bezeichnet Bert Brandstetter als einen Menschen, der klar Stellung bezogen hat, ob als Journalist oder als KA-Präsident: „Kirche und Religion waren ihm dabei immer wichtig. Sicher hat er sich an kirchlichen Strukturen heftig gerieben. Als KA-Präsident zeigte er eine starke Präsenz in den Pfarren. Wie viele Vorträge und Diskussionsabende hatte er in seinem Terminkalender! Dafür ein großes Vergelt’s Gott.“ „Mit Bert Brandstetter verlieren wir eine besondere Persönlichkeit unseres Landes. Zeit seines Lebens war er gesellschaftspolitisch engagiert und hat sich mit viel Herz und Tatendrang für soziale Gerechtigkeit eingesetzt“, sagte Landeshauptmann Thomas Stelzer. Brandstetters Stimme war auch in der Musik nicht zu überhören. Viele Jahre leitete er den Kirchenchor in seiner Heimat Neumarkt im Mühlkreis und war der Dommusik – auch als Solist – verbunden. In den letzten Jahren hat er sich durch seine Website GuteNachrede.com einen Namen gemacht, auf der er unzählige, persönlich gehaltene Nachrufe veröffentlichte. Brandstetter hinterlässt seine Frau Magda und vier Söhne mit ihren Familien.
Heinz Niederleitner, Chefredakteur der Linzer KirchenZeitung und Vorsitzender der OÖ. Journalistenforums würdigt Brandstetter:
„Mit Bert Brandstetter verliert Oberösterreich einen profilierten und gestandenen Medienmacher, der stets das Menschliche in die Mitte seiner Arbeit gestellt hat. Unzählige Landsleute begleitete er mit seiner morgendlichen Radiosendung in den Tag. Als er KA-Präsident wurde, kommentierten das Journalistenkollegen mit den Worten: „Die katholische Kirche muss jetzt früher aufstehen.“ Das hat sich auch bewahrheitet, denn die Kirche verliert mit Brandstetter einen kritisch-wachen Geist, der sich kein Blatt vor den Mund genommen und die naheliegenden Fragen aufgeworfen hat. Zum offenen Wort in der Kirche hat Bert Brandstetter einen wesentlichen Beitrag geleistet.
Was vielleicht weniger bekannt ist: Wir verlieren auch einen wunderbaren Musiker, Sänger und Reisebegleiter. Seine frühe journalistische Tätigkeit hatte ihn auch in die Redaktion der KirchenZeitung geführt. Bert Brandstetter hat das Schreiben von Nachrufen zuletzt auf hohes Niveau gebracht. Umso schwerer fällt es, nun für ihn die richtigen Worte zu finden.“
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