Wort zum Sonntag
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, an 12 Plätzen Gottesdienste anzubieten?
Franz Kronister: In unsrer Pfarre kommen an einem Wochenende rund 800 bis 1000 Menschen zum Gottesdienst. Unter Coronabedingungen durften im Vorjahr rund 80 Leute zu einer Messfeier kommen. Drei Messen haben wir, da hätten insgesamt 240 Menschen teilnehmen können – das ist eine Situation, mit der wir uns nicht einfach abfinden konnten. Im Gespräch ist dann die Idee von mehreren Gottesdienstorten entstanden.
Der Slogan von den 12 Plätzen und 12 Schätzen nimmt auf den beliebten Wettbewerb im ORF „9 Plätze, 9 Schätze“ Bezug …
Kronister: Genau, wir haben auf zwölf aufgestockt und denken dabei auch an die zwölf Apostel, die die Grundfesten der Kirche sind. Wir sind in die sieben Katastralgemeinden gegangen und haben im Markt Purgstall selbst zusätzlich zur Kirche auch noch fünf Gottesdienstplätze eingerichtet.
Wie hat es bisher funktioniert?
Kronister: Sehr, sehr gut. Viermal haben wir im Frühjahr 2020 so gefeiert und jetzt haben wir uns entschlossen, auch den Palmsonntag und die Osternacht nach dem „12 Plätze, 12 Schätze“-Prinzip zu feiern.
Dazu braucht man aber eine beachtliche Anzahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Kronister: Wir haben an den meisten Plätzen ein Drei-Personen-Team, zwei Vorbeter/innen und einen Helfer oder eine Helferin für die Organisation. Die Teams kümmern sich auch um die Beschallung – die braucht man – und um die Musik: Bläser, Flötengruppe, Gitarre oder Ziehharmonika. Ein Pfarrteam stellt zentral den Ablauf der Gottesdienste zusammen, den man dann an den zwölf Plätzen – wenn man will – eins zu eins übernehmen kann. Und die Werbung ist natürlich sehr wichtig: über die Lokalzeitung NÖN, in der Schule, auf der Pfarrhomepage, durch die Gottesdienstzettel und Mundpropaganda.
Aufgrund des Redaktionsschlusses der KirchenZeitung können wir ausführlicher nur über den Palmsonntag reden.
Kronister: Pro Platz nahmen 35 bis 80 Leute teil, in Summe 600 Personen. Auf die Coronaregeln haben wir streng geachtet. Zu den drei Messfeiern in die Pfarrkirche sind je an die 100 Leute gekommen, sodass wir in etwa die Anzahl der Gottesdienstmitfeierenden eines Wochenendes außerhalb der Coronazeit gehabt haben.
Wie lautet Ihr Resümee?
Kronister: „12 Plätze, 12 Schätze“ trifft genau das, was unser Anliegen ist: Wir können alle Menschen unserer Pfarre einladen, sich zum Gebet zu versammeln und mit uns Gottesdienst zu feiern. Und dabei gefährden wir niemanden. Darüber hinaus ist es wunderschön, dass rund fünfzig Leute aktiv sind und andere zum Beten anleiten. Die Rückmeldungen sind so gut, dass wir in Zukunft auch ohne Corona einmal im Jahr so Gottesdienst feiern werden – aber dann natürlich mit einem ordentlichen Frühschoppen. «
1. Bild: Die Osternacht hat Pfarrer Franz Kronister mit den erlaubten rund 100 Gläubigen in der Pfarrkirche Purgstall gefeiert. Nach der Feuerweihe haben zwölf Jugendliche mit Chauffeuren das Osterlicht zu den zwölf Plätzen gebracht, wo jeweils eine Lichtfeier abgehalten wurde. (Nur für das KiZ-Foto haben sie sich für einen kurzen Moment „zusammengestellt“.) Trotz Kälte, Wind und sogar ein wenig Regen haben 450 Menschen die Osternacht an den zwölf Plätzen mitgefeiert.
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