Franz Kogler leitet seit 30 Jahren das Bibelwerk der Diözese Linz, wo er mit seinem Team versucht, vielen Menschen einen lebendigen Zugang zur Bibel schmackhaft zu machen.
Den Autor erreichen Sie unter sonntag@koopredaktion.at
Die Apostel bezeugen Jesu Auferweckung in Worten und Taten. Im Namen Jesu heilt Petrus einen Gelähmten. Wie er dieses Eingreifen Gottes deutet, erzählt die 1. Lesung.
In jenen Tagen wandte sich Petrus an das Volk: Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr ausgeliefert und vor Pilatus verleugnet habt, obwohl dieser entschieden hatte, ihn freizulassen. Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und die Freilassung eines Mörders erbeten. Den Urheber des Lebens habt ihr getötet, aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt. Dafür sind wir Zeugen. Nun, Brüder, ich weiß, ihr habt aus Unwissenheit gehandelt, ebenso wie eure Anführer. Gott aber hat auf diese Weise erfüllt, was er durch den Mund aller Propheten im Voraus verkündet hat: dass sein Christus leiden werde. Also kehrt um und tut Buße, damit eure Sünden getilgt werden.
Woran lässt sich erkennen, ob jemand an Gott glaubt? Den Autor des 1. Johannesbriefes bewegt diese Frage – und er hat darauf eine nachvollziehbare Antwort.
Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt. Wenn aber einer sündigt, haben wir einen Beistand beim Vater: Jesus Christus, den Gerechten. Er ist die Sühne für unsere Sünden, aber nicht nur für unsere Sünden, sondern auch für die der ganzen Welt. Und daran erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben: wenn wir seine Gebote halten. Wer sagt: Ich habe ihn erkannt!, aber seine Gebote nicht hält, ist ein Lügner und in dem ist die Wahrheit nicht. Wer sich aber an sein Wort hält, in dem ist die Gottesliebe wahrhaft vollendet.
Jeden Freitag bis Pfingsten um 9 und 19 Uhr: Online-Bibelgespräch zur Lesung des darauffolgenden Sonntags. Informationen: www.dioezese-linz.at/apostelgeschichte
Von allem Anfang an quälte Christen die Frage: „Warum musste Jesus sterben?“ In einer plastischen Erzählung gibt Lukas seinen Lesern eine motivierende Antwort.
Die beiden Jünger, die von Emmaus zurückgekehrt waren, erzählten den Elf und denen, die mit ihnen versammelt waren, was sie unterwegs erlebt und wie sie Jesus erkannt hatten, als er das Brot brach. Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen Zweifel aufkommen? Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße. Als sie es aber vor Freude immer noch nicht glauben konnten und sich verwunderten, sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; er nahm es und aß es vor ihren Augen. Dann sagte er zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesprochen habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich geschrieben steht. Darauf öffnete er ihren Sinn für das Verständnis der Schriften. Er sagte zu ihnen: So steht es geschrieben: Der Christus wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen und in seinem Namen wird man allen Völkern Umkehr verkünden, damit ihre Sünden vergeben werden. Angefangen in Jerusalem, seid ihr Zeugen dafür.
In der Apostelgeschichte lesen wir eine ganze Reihe von Heilungserzählungen. Was zunächst im Evangelium ausschließlich mit Jesus in Verbindung gebracht wurde, wird jetzt von Petrus erzählt – und später von Paulus. Damit will Lukas beweisen, dass sich die Heilszeit fortsetzt. Und: Es ist immer der gleiche Gott, der alles in der Hand hat und wirkt.
Nach der Heilung eines Gelähmten (Apg 3,1–10) deutet nun Petrus in einer Rede das Eingreifen Gottes. Dass der Mann, der seit Geburt gelähmt war, gehen kann, ist nicht der Kraft oder Frömmigkeit der Apostel zu verdanken. Es verweist vielmehr auf das Eingreifen und Wirken Gottes. Wie auch in anderen Predigten in der Apostelgeschichte geht es um das entscheidende Aber: Menschen haben Jesus zwar verleugnet, verraten, ans Kreuz gehängt und getötet. Gott aber hat Jesus von den Toten auferweckt. Und so wie Gott Jesus von den Toten auferweckt hat, so hat er auch jetzt eingegriffen und den Gelähmten geheilt. Und dieses Wirken Gottes an Jesus wird als Verherrlichung geschildert: Gott gibt Jesus Anteil an seiner Ehre und Herrlichkeit. Gott hat Jesus auferweckt und damit zum Anführer des Lebens gemacht: Er hat den Weg zum Leben aufgetan – in der frohen Botschaft, in der Heilung von Kranken und in der Hoffnung auf das endgültige Leben. All das ist auch jenen zugesprochen, die Jesus ablehnten und an seinem Tod schuldig wurden. Sie sind eingeladen umzukehren, Jesus als Messias anzuerkennen und an ihn zu glauben. Von allem Anfang an war es ein Ärgernis und ein Skandal, dass der Messias so ganz anders aufgetreten und gestorben ist als erwartet. Der Autor der Apostelgeschichte versucht gerade auch Juden einen Weg zu Jesus als Christus aufzuzeigen, indem er das Leiden als Erfüllung prophetischer Verkündigung hinstellt.
Zum Weiterdenken
Wenn ich über mein Leben nachdenke, welche Ereignisse kann ich da als Eingreifen Gottes deuten?
Franz Kogler leitet seit 30 Jahren das Bibelwerk der Diözese Linz, wo er mit seinem Team versucht, vielen Menschen einen lebendigen Zugang zur Bibel schmackhaft zu machen.
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