Alle fünf Minuten wird weltweit ein/e Christ/in des Glaubens wegen getötet. Die vom Islam zum Christentum konvertierte Sabatina James kritisiert Gleichgültigkeit der Christen.
Zwischen 70 und 75 Prozent aller wegen ihres Glaubens verfolgten Menschen sind Christ/innen, so der Hinweis verschiedener Hilfsorganisationen (u. a. CSI) im Rahmen einer Pressekonferenz am Montag in Wien anlässlich des „Aktionstages für verfolgte Christen“. Aus Deutschland war Sabatina James angereist, die wegen ihres Übertritts vom Islam zum Christentum mit dem Tod bedroht wird. Sie rief die Muslime in Europa auf, sich glaubwürdig gegen die Verfolgung von Christen in ihren Herkunftsländern einzusetzen. „Wenn irgendwo ein Koran verbrannt wird, gehen die Muslime auf die Straße, wenn Christen brennen, bleibt jede Reaktion aus“, so James. Sie wurde 1982 in Pakistan geboren und kam im Alter von zehn Jahren mit ihrer Familie nach Oberösterreich. Je mehr sie sich dem westlichen Lebensstil anpasste, desto größer wurden die Konflikte mit ihrer Familie, die sie schließlich in eine Koranschule nach Pakistan zurückschickten. Als sie mit 14 Jahren mit einem Cousin verheiratet werden sollte, floh sie zurück nach Europa. James trat zum Christentum über und tauchte unter, da ihr Vater und ein muslimischer Geistlicher das Todesurteil über sie aussprachen. Seit einigen Jahren lebt sie in Deutschland unter Opferschutz. Als größte Probleme für muslimische und konvertierte Frauen in Europa nannte James die Zwangsheirat und die Verschleppung in die Herkunftsländer der Familien. Am Montagabend lud eine breite Allianz aus Hilfsorganisationen und Kirchen in Wien zu einem Fackelzug gegen Christenverfolgung von der Oper zum Stephansdom. Im Anschluss daran fand ein ökumenischer Wortgottesdienst in Dom statt.