Aber das wusste ich nicht. Ich hatte fünf Stück in unserer langgestreckten Ortschaft, dem unteren Obernfürth in der Gemeinde Pötting, auszutragen. Das letzte Haus, ein von zwei Schwestern bewirtschafter Bauernhof, war das Problem: diese - die Schwestern nämlich - hatten einen Hund – und der war groß. Einen Bernhardiner. Seiner vieleicht ja nur vorgetäuschten Gutmütigkeit traute ich nicht. Also erbat ich von den Schwestern die Genehmigung, das Blatt einfach in den Scheiterstoß zu stecken. Diesen betrachtete der große Bernhardiner nicht mehr als sein Zuständigkeitsgebiet. Für schwierige Situationen in Zusammenhang mit der KirchenZeitung hatte ich damit schon die nötige Grundausbildung absolviert. Nie mehr habe ich mich so gefüchtet wie damals, nicht als ich 1981 als Aspirant begann, und bis ich 2020 als Chefredakteur in Pension ging.
Für mich war die KirchenZeitung der berufliche Glücksfall meines Lebens. Wer kann das von sich schon sagen, dass er jenen Beruf ausüben kann, der ihm liegt, der ihn freut, in dem er einfach ganz viele interessante Menschen und Sachen kennenlernt, den er also einfach gerne macht.
Jetzt ist die KirchenZeitung also 75 geworden. Allen, die jetzt dort tätig sind, wünsche ich dieselbe Freude. Und den Leserinnen und Lesern auch.
Matthäus Fellinger
