Lesen Sie alle Beiträge zum Schwerpunkt Brucknerjahr 2024
Ich bin nicht unbedingt eine große Kunstliebhaberin, besitze keine edlen Kunstwerke, gehe selten in Museen. Ich bin immer wieder einmal unterwegs in verschiedene Pfarren, fahre also quer durchs Land.
In diesem Unterwegssein fällt mein Blick gerne auf die imposant wirkenden Kirchtürme. Da entdeckt mein Auge wohlgeformte, zwiebelförmige Türme, ein andermal schlanke, hochgewachsene Türme, die beinahe in den Himmel wachsen.
So manche Kirche steht ganz bescheiden mit einem stumpf gebauten Kirchturm da. In Steyr suchte ich einmal verzweifelt eine Kirche, es war ein moderner Bau mitten in einer Siedlung, ohne sichtbares Turm-Zeichen, da bin ich dann herumgeirrt. Und all diesen Kirchtürmen ist gleich, dass sie ein Blickfang sind, ein Blickfang, der einen kurzen Augenblick meine Aufmerksamkeit für sich gewinnen kann. Welch imposante Erscheinung, welch selbstverständlich gelungene Verbindung zwischen Himmel und Erde, ein Wahr-Zeichen, von Menschenhand gemacht.
Wenn ich pilgernd unterwegs den nächsten Ort erwarte, und der Kirchturm ist in Sicht: „Ah, da ist das Ziel!“ Wenn ich das Zentrum einer Stadt suche, und der Kirchturm ist in Sicht: „Hier ist es nicht mehr weit!“ So freue ich mich, wenn der Kirchturm sich mir zeigt oder „in den Weg stellt“. Er ist mir Orientierung, manchmal auch Hinweis auf Wesentliches.
Möge die Verbindung zwischen Himmel und Erde auch mir als Menschen immer wieder gelingen.
Paula Wintereder, was ist in Ihren Augen Kunst?
Paula Wintereder: Als Kunst verstehe ich Dinge und Zeichen, die einen persönlichen Wert haben, die berühren und anrühren. Das kann mein liebevoll gestalteter Garten mit einladenden Ruheplätzen sein. Das ist eine sorgfältig überlegte Gestaltung der Mitte bei einem Seminar, die auf das Thema hinweist und es vertieft.
Reihe: Menschen und „ihre“ Kunst
Kunst, die Menschen wichtig, lieb und teuer ist, stellt die KirchenZeitung in dieser neuen Reihe vor. Kunst, Musik und Literatur begleiten uns ein Leben lang.
Manchmal entdecken wir sie zufällig, manchmal führt uns jemand an sie heran. Kunst kann trösten, aufrütteln oder, versöhnlich stimmen. Bis zum Sommer 2019 lädt die KirchenZeitung ausgewählte Personen ein, auf Spurensuche zu gehen: Dieses Mal hat sich Paula Wintereder, kfb-OÖ-Vorsitzende, auf die Suche nach Kunst in ihrem Leben gemacht.
Lesen Sie alle Beiträge zum Schwerpunkt Brucknerjahr 2024
BÜCHER_FILME_MUSIK
KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
MEIST_GELESEN