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Cahani Shemedin, ein als Bäcker in Aschach an der Donau lebender Albaner, war im Mai 1999 gerade zu Besuch bei seiner Familie im Kosovo, als die ersten Nato-Bomben auf Jugoslawien fielen. Auf dem Weg nach Albanien wurden ihm alle Dokumente abgenommen. Damit verlor Cahani Shemedin den Nachweis über seine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung in Österreich. Er landete gemeinsam mit seiner Frau, den drei Kindern, der Mutter und einem Neffen in einem Flüchtlingslager in Tirana. „Trotz tagelanger Bemühungen, in der österreichischen Botschaft in Tirana vorgelassen zu werden, blieben für ihn – ohne gültigen Reisepaß – die Türen verschlossen“, schrieb die KirchenZeitung. Sie fand im Zuge der Recherchen heraus, dass die Rückkehr von Cahani Shemedin nicht zuletzt am Innenministerium (damals unter SPÖ-Innenminister Karl Schlögl) gescheitert war. Es hatte die Einreiseerlaubnis für die Familie nicht erteilt.
Cahani Shemedin hätte demnach nur allein nach Österreich einreisen dürfen und dabei seine Familie in Albanien zurücklassen müssen. „Ein Mix aus Bürokratie und mangelndem politischen Willen verhindert, dass Menschen bei uns Schutz und Sicherheit finden“, zitierte die KirchenZeitung Caritasdirektor Michael Landau.
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