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Letztens im Italienurlaub: Eine Mutter bereitet auf einem Spielplatz einen Kindergeburtstag vor. Alles, aber auch wirklich alles – vom Lutscher über die Erdbeeren bis hin zum Partygeschirr – ist in Plastik verpackt, in kürzester Zeit sind vier Müllsäcke voll. Als Zuschauerin war ich erschrocken, muss mir aber eingestehen, dass unser letzter Kindergeburtstag auch nicht gerade wenig (Plastik-)Müll verursacht hat.
Mit der Verpackung von Geschenken geht es schon los: Klebeband und Geschenkbänder aus Plastik landen nach kürzester Zeit im Müll, ebenso das Geschenkpapier. Klebeband kann man getrost weglassen, Geschenkband aus Papier oder Bast verwenden. Hübsche Alternativen zu Geschenkpapier sind wiederverwendbare Taschen oder Kartons, die danach als Ordnungshelfer dienen. Eine gute Idee sind auch nett gefüllte Jausenboxen aus Edelstahl – Verpackung und Geschenk in einem!
Auch bei der Dekoration lässt sich viel Müll vermeiden: Deko wie zum Beispiel Wimpelketten kann man aus Stoff oder Papier selbst herstellen und wiederverwenden. Kein Kindergeburtstag ohne Luftballons – diese zählen aber, was Plastikmüll angeht, zu den größten Übeltätern. Alternativen aus Naturkautschuk oder Latex können im Biomüll entsorgt werden und verrotten in zwei statt 400 Jahren, die herkömmliche Plastikballons brauchen. Noch ein Tipp: Ballons lieber als Dekoration aufhängen oder zum Spielen verwenden, nicht steigen lassen. Denn auch natürliche Alternativen sind insbesondere für Vögel gefährlich, die sie mit Nahrung verwechseln oder sich in den Schnüren verfangen.
Top-Müllquelle bei Partys sind Plastikgeschirr und -besteck. Hier lautet die Devise schlicht und einfach: Nicht kaufen! Wer nicht genug eigenes Geschirr hat, kann von Freunden etwas ausleihen. Geschirr aus Bambus- und Maisfasern ist leicht, unzerbrechlich und biologisch abbaubar. Strohhalme aus Metall, Glas oder Papier können solche aus Plastik ersetzen. Auch bei dem, was auf den Tellern landet, gilt: möglichst viel selbst machen, möglichst wenig verpackte Fertigware kaufen – gesünder ist das sowieso. Für die beliebten Give-aways kann man Papiersackerl verwenden, auf Plastikspielzeug und einzeln verpackte Süßigkeiten verzichten. Weniger – dafür aber qualitativ hochwertiger – ist hier bestimmt mehr.
Meine To-do-Liste für den nächsten Kindergeburtstag steht auf jeden Fall fest. Kaum mehr Aufwand, viel weniger Müll – und strahlende Kinderaugen!
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