Wort zum Sonntag
Auf eine Zeitreise durch das jüdische Linz am „Tage des Judentums“ begaben sich 180 Besucherinnern und Besucher am 17. Jänner in der Katholischen Universität Linz:
Linz war ein floriender Handelsplatz, die Zolleinnahmen waren lukrativ, aber umstritten. So wurde gleichsam als Nebenprodukt der Raffelstettener Zollordnung aus dem Jahr 902 erstmals die Anwesenheit von Juden in Linz erwähnt. Einen markanten Einschnitt in das jüdische Leben von Linz bedeutete das Jahr 1420. Im Zuge eines Pogroms wurde die Synagoge am Alten Markt zerstört. Deren Grundmauern sind heute im Boden eingelassen zu sehen. Dann war jahrhundertelang nichts von einem jüdischen Leben in Linz zu hören. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts konnte ein Betraum in der Adlergasse eingerichtet werden, der bald in ein eigenes Gebäude (Marienstraße 11) übersiedelte, ehe 1877 eine Synagoge – an der Stelle, wo auch die heutige steht – eingeweiht wurde. Die folgenden Jahrzehnte stellen den glanzvollen Höhepunkt des jüdischen Lebens in Linz dar. Die repäsentative klassizistische Synagoge, die mehrere Hundert Personen fasste, wurde in der Reichspogromnacht 1938 niedergebrannt. Nur ein Schlüssel blieb übrig und einige wenige weitere Relikte, die nun in einem kleinen Museum zu sehen sind. Die heutige Synagoge weihte man 1968 ein. In ihr haben auch die bislang 237 bekannten jüdischen Bürger/innen von Linz, die vom nationalsozialistischen Regime ermordet wurden, einen besonderen Platz auf einer Gedenktafel.
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Turmeremitin Birgit Kubik berichtet über ihre Woche in der Türmerstube hoch oben im Mariendom Linz >>
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