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Wie eine Nabelschnur windet sich die Kabelrolle vom Boden aus in Richtung Wand.
Sie lässt dort die Umrisse der Pieta erkennen. Die Pieta, die schmerzerfüllte Mutter, die ihren toten Sohn in den Armen hält und betrauert. Maria und Jesus. Sie hat ihn begleitet ein Leben lang, jetzt hält sie den Leichnam ihres Sohnes auf ihrem Schoß.
Seine Hand hängt schlaff hinunter, ihr Kopf ist ein wenig zur Seite geneigt.
Trauer und Verlassenheit, Hingabe und Güte drückt diese Installation aus. Was bleibt am Ende? – Die tiefe Verbundenheit der beiden dargestellten Figuren, sie sind eins geworden. Im Schmerz, in der Verzweiflung. Gibt es noch Hoffnung? –
Der Künstler Klaus Ludwig Kerstinger hat die Kabelrolle an die Wand genagelt,
brachial, ohne Schmuck, ohne Farbe. In seiner Einfachheit berührt diese Installation. „Einfachheit als Auflösung des Perfekten", beschreibt Kerstinger seine Herangehens-weise. Der kunsthistorische Rückgriff auf Michelangelo ist bewusst gewählt, Vergangenes wird mit Bedürfnissen der Gegenwart neu ergänzt, Fragen neu gestellt:
Was erzählt die Geschichte der Pieta heute?
Zur Ausstellung „Fundamental"
Den Dingen auf den Grund gehen will Enrico Savio als Leiter des Kunstvereins Steyr. Die zweiteilige Ausstellung mit 13 Positionen der Vereinigung Kunstschaffender Oberösterreichs lädt dazu unter dem Motto „Fundamental" ein.
Arbeiten von Klaus Ludwig Kerstinger (siehe Bild), Therese Eisenmann, Robert Moser und Robert Oltay werden unter anderen bis 18. März 2018 in Teil 1 gezeigt, dann folgt eine Mutationsphase: Die Ausstellung wird verändert, das Publikum ist eingeladen mitzuschauen und zu diskutieren (bis 4. April). Danach folgt Teil 2 der Ausstellung, diese wird am 5. April 2018 eröffnet und ist bis 20. Mai zu sehen.
Ort: Blumauergasse 4, 4400 Steyr.
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