Die Konviktgemeinde Ried ist eine Form von Kirche vor Ort ohne eigenen Priester. Sie ist sehr lebendig.
Ausgabe: 2017/42
17.10.2017 - Paul Stütz
„Am Anfang war es ein Schock.“ So beschreibt Diakon Anton Riedl den Gemütszustand der Gläubigen, als die Oblaten des hl. Franz von Sales 2006 das Konvikt Ried verließen. Doch wo eine Tür zuging, ging eine andere auf. Ein engagierter Kern von acht Leuten schaffte es, die Gemeinde auf neue Beine zu stellen. Seit zehn Jahren lebt die Kirchengemeinde dank engagierter Laien unter Führung von Diakon Riedl. Die Konviktgemeinde zählt zur Stadtpfarre Ried, hat kein eigens definiertes Gemeindegebiet und muss ohne Kirchenbeitrag auskommen. Jeder Sonntag ist für Diakon Riedl eine „Abstimmung mit den Füßen“. Zu Weihnachten kommen bis zu 150 Menschen in den Gottesdienst, an normalen Sonntagen sind es rund 50. „Die Gemeinschaft trägt gut, deswegen kommen die Leute“, sagt Anton Riedl.
Vielfältiges Gemeindeleben
Die Eucharistiefeiern sind quasi die monatlichen Ausnahmen zu den üblichen Wort-Gottes-Feiern mit Kommunionspendung an den anderen drei bis vier Sonntagen. Der Konviktgemeinde stehen dafür vier Frauen und vier Männer als Wortgottesdienst-Leiter/innen zur Verfügung. Kinderkirche, Familienkirche, das Konvikt-Café oder auch die Mitinitiierung der Langen Nacht der Kirchen sind weitere Beispiele der Aktivitäten der Konviktkirche. Am Sonntag, 15. Oktober wurde das Jubiläum der Konviktgemeinde mit Kirchenrektor Pater Thomas Vanek von den Oblaten des hl. Franz von Sales gefeiert. Im Zuge des Festes übergab Diakon Anton Riedl die Leitung der Gemeinde an Felix Kaltenböck und Monika Zweimüller, die bisher schon als Wortgottesdienst-Leiter/in tätig waren.