Wenn Ellas Eltern streiten, hagelt es Zaubersprüche. Das ist kaum verwunderlich, sind sie doch Hexe und Zauberer.
Ausgabe: 18/2017
02.05.2017 - Kerstin Schmolmüller
Auf der weißen Eule Wiwaja fliegt Ella Bella Besenstiel nach der Schule nach Hause. Doch noch bevor sie das Häuschen sehen können, hören sie schon den Lärm. Ein Türenknallen, ein Lachen und Schreien tönt durch den Wald und Wiwaja bleibt vorsichtshalber auf einer wilden Kirsche am Rand der Waldlichtung sitzen. Beide, Eule und Mädchen, beobachten gespannt das Haus. Krachend kommen Schüsseln und Töpfe, ja sogar Stühle aus dem Fenster geflogen und die laute Stimme von Ellas Vater poltert ein: „Wagemut und Donnerschlag, du weißt doch, dass ich das nicht mag!“, durch das Haus. „Gockelei und Schwanz der Kuh, hör mir endlich genau zu!“, brüllt Ellas Mutter Lisanne mit sich überschlagender Stimme zurück. Doch auch Ezekiel, Ellas Vater, gibt nicht so schnell auf. Das tiefe Grollen in seiner Stimme zeigt deutlich, wie wütend er schon ist: „Eulendreck und Silberknauf, hör doch jetzt zu keifen auf!“ Nun ist Lisanne in Hexenrage. Die Tür geht plötzlich auf und fliegt mit einem lauten Knall wieder zu, während Lisanne ihren langen Zeigefinger, den sie als Zauberstab benützt, auf die Türe gerichtet hat und: „Spinnenbein und Hühnerhaus, du bist sofort eine Maus!“, vor sich hin murmelt. Mit fliegenden Röcken greift sie dann nach dem Besen, der neben der Türe im Schirmständer steht, schwingt sich darauf und ist ein paar Sekunden später wie ein Silberblitz am Himmel verschwunden. Um den Eintritt ins Haus noch ein wenig hinauszuzögern, beginnt Ella im Garten Geschirr und Möbel aufzuräumen, da sie nicht genau weiß, was sie dort erwartet. Es ist beängstigend still auf der Lichtung, kein Vogel zwitschert, kein Lüftchen weht. Nur die Sonne scheint gleißend durch die heiße Sommerhitze. Doch da hört Ella Bella plötzlich ein leises Fiepen. Es scheint aus dem Haus zu kommen.
Wie die Geschichte weitergeht, erfährst du nächste Woche.