Kochen auf Vorrat ist untrennbar mit seinem Namen verbunden. Dabei hat Johann Carl Weck das „Einwecken“ gar nicht erfunden.
Ausgabe: 2017/38
20.09.2017
Selbst dem Duden ist „Einwecken“ ein Begriff, und das schon seit 1907. Das Patent für diese Methode existiert seit 1892 und wurde durch den deutschen Unternehmer Johann Carl Weck berühmt. Als strenger Vegetarier und Verfechter einer alkoholfreien Lebensweise war er sehr daran interessiert, frische Früchte oder Gemüse für lange Zeit haltbar machen zu können – ohne Zugabe von Alkohol. Wäre es allerdings alleine nach ihm gegangen, wären Methode und Gläser wohl nicht zu dem Begriff geworden, der sie bis heute sind. Weck war „Ausdauer nicht gegeben“, heißt es, und so gründete er zwar am 1. Jänner 1900 die Firma J. Weck & Co. in Baden-Württemberg, verließ sie aber „aus persönlichen und familiären Gründen“ bereits 1902 wieder, um, ausgestattet mit hohen Lizenzvereinbarungen, ins Elsass zu ziehen. Gekauft hatte Weck das Patent zum Haltbarmachen von Lebensmitteln durch Erhitzen im Jahr 1895, entwickelt wurde es vom Chemiker Rudolf Rempel ein paar Jahre zuvor. Für die rasante Verbreitung der „Weckgläser“ sorgte Wecks ursprünglicher Kompagnon, der Kaufmann Georg van Eyk, der die Firma nach Wecks Abgang allein weiterführte. Er schaffte es, diese Methode in einem großen Teil Europas und bis nach Russland berühmt zu machen. Das in Österreich geläufige Synonym „Einrexen“ kommt von der ehemaligen Firma Rex-Konservenglas-Gesellschaft (1907–1925 in Bad Homburg vor der Höhe), deren Markenname und Patente 1926 an die Firma Weck in Ötlingen verkauft wurden. 2015 belebte ein österreichisches Unternehmen den Markennamen wieder.