Es scheint, als wollten sich weite Teile der Gesellschaft heute der Religionen entledigen. Ein Leitartikel von Matthäus Fellinger
Ausgabe: 2015/5, Pegida, IS-Terror, Demokratie
28.01.2015
Jetzt sind sie da. Die kalten Tage. Da ist es gut, wenn man einen Ofen hat. Der technische Fortschritt bringt mit sich, dass man aus einer Vielzahl an unterschiedlichen Heizsystemen wählen kann. Doch ohne Brennstoff wird keines davon funktionieren. Ein Frösteln zieht durch die Welt. Pegida. Zigtausende Flüchtlinge. IS-Terror. Soziale Spannungen, Armut mitten in reichen Ländern. Ist es ein Mangel im Heizsystem? Kaum wurde je soviel untersucht und gemessen wie in unserer Zeit. Sensoren sind überall installiert. An Statistiken und Prognosen fehlt es nicht. Ob Bildung, Finanzwelt, Gesundheit oder Soziales, überhaupt: die Demokratien: Die Systeme sind hoch entwickelt. Fehlt es am Brennstoff? Das nämlich ist das Um und Auf, wenn es warm bleiben soll. Es scheint, als wollten sich weite Teile der Gesellschaft heute der Religionen entledigen. „Ethik“ reicht, sagen sie. Aber woraus wird sie gespeist? Der Brennstoff der Religionen ist das Gespür füreinander. Es ist die Offenheit auf Gott und den Nächsten hin. Christen verbinden ihren Glauben mit der Sonne der Auferstehung. Sie leben aus dieser „Solarenergie“ Gottes, die gratis durch die Leitungen strömt. Es wäre die Liebe.