Ihr seid das Salz. Ihr seid das Licht – sagt Jesus. Wenn du auf keinen mit dem Finger zeigst und niemand verleumdest, dann geht im Dunkeln dein Licht auf, so das Prophetenwort des Jesaja.
Ausgabe: 2017/05
31.01.2017
Wort zum Sonntag
Als Christ im Rampenlicht
Haben Sie schon einmal Erfahrungen mit der Presse gemacht? Wenn ja, dann haben Sie sicherlich erfahren, dass da eigene Gesetze gelten. Gelesen wird, was spektakulär und neu ist, nicht was täglich und immer wieder geschieht. Deshalb hat unser Christsein eher seltener etwas zu melden. Da gibt es scheinbar wenig Neues oder Spektakuläres. Das Leben als Christ bleibt eher im Schatten, für Außenstehende meist nicht wahrnehmbar.
Jesus will uns im Evangelium einen anderen Weg zeigen. Licht sollen wir sein, das für andere leuchtet, Salz, das das Leben für die Mitmenschen würzig und interessant macht. Doch wie soll das gehen? Ist das nicht fast unmöglich, wenn für andere nur Sensationen und Skandale interessant sind? Wie kann mein Leben als Christ beachtenswert und in der Presse lesenswert werden, damit unser Licht leuchtet und damit unser Salz, das in unserer Botschaft steckt, wirksam werden kann?
Eine Anregung dazu gibt die Lesung aus dem Prophetenbuch des Jesaja. Sein Tipp für uns: Werdet Menschen, die tun, was sie verkünden! Dann kannst du dein Licht leuchten lassen. Doch alleine ist das schwer, in Gemeinschaft geht das besser. Deshalb sind auch der Raum, in dem so etwas Wirklichkeit werden kann, unsere Pfarrgemeinden. Hier sind wir immer wieder gefordert, gemeinsam Ideen zu sammeln, Pläne zu schmieden und umzusetzen. Es gehört zwar nicht zu den christlichen Gepflogenheiten, sich ins Rampenlicht zu stellen, doch es ist unser Auftrag, begeisternd zu wirken, damit die Menschen in unserem Umfeld uns aufs Neue wahrnehmen.
Zum Weiterdenken
Ich träume eine Kirche, die Mauern überspringt – und du darfst lachen, weinen, singen, wenn dein Gegenüber singt. Ich träume eine Kirche, die hofft und liebt und glaubt, die auf Macht verzichtet und sich von der Staubschicht entstaubt. Und wovon träumst du …
5. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr A, 5. Februar 2017
1. Lesung
Jesaja 58,7–10 [Nein, das ist ein Fasten, wie ich es liebe:] ... an die Hungrigen dein Brot auszuteilen, die obdachlosen Armen ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deinen Verwandten nicht zu entziehen. Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Wunden werden schnell vernarben. Deine Gerechtigkeit geht dir voran, die Herrlichkeit des Herrn folgt dir nach. Wenn du dann rufst, wird der Herr dir Antwort geben, und wenn du um Hilfe schreist, wird er sagen: Hier bin ich. Wenn du der Unterdrückung bei dir ein Ende machst, auf keinen mit dem Finger zeigst und niemand verleumdest, dem Hungrigen dein Brot reichst und den Darbenden satt machst, dann geht im Dunkel dein Licht auf, und deine Finsternis wird hell wie der Mittag.
2. Lesung
1 Korinther 2,1–5 Als ich zu euch kam, Brüder und Schwestern, kam ich nicht, um glänzende Reden oder gelehrte Weisheit vorzutragen, sondern um euch das Zeugnis Gottes zu verkündigen. Denn ich hatte mich entschlossen, bei euch nichts zu wissen außer Jesus Christus, und zwar als den Gekreuzigten. Zudem kam ich in Schwäche und in Furcht, zitternd und bebend zu euch. Meine Botschaft und Verkündigung war nicht Überredung durch gewandte und kluge Worte, sondern war mit dem Erweis von Geist und Kraft verbunden, damit sich euer Glaube nicht auf Menschenweisheit stützte, sondern auf die Kraft Gottes.
Evangelium
Matthäus 5,13–16 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.