Menschen mit Führungsanspruch wecken gerne große Erwartungen, versprechen großspurig Freiheit und Glück – wenn wir ihnen folgen. Manche Nachfolge endet dann nicht auf guter Weide, sondern in finsterem Tal. Prüft die Stimme, sagt Jesus; prüft das Wort und den Klang, öffnet nicht Dieben und Räubern. Die Stimme Jesu ist unverwechselbar: Er ist das wahre Wort, er ist der gute Hirte.
Ausgabe: 18/2017
02.05.2017
Wort zum Sonntag
Leben in Fülle
Was ist ein erfülltes Leben? Diese Frage hat sich wohl jede/r von uns schon einmal gestellt. Manche denken wahrscheinlich an bestimmte Ziele, die sie erreicht haben, andere vielleicht eher an Alltagssituationen, in denen sie glücklich sind. Wie lautet Ihre Antwort? Die Gesellschaft und vor allem die Werbung befassen sich mit Äußerlichkeiten und gaukeln uns ein scheinbar glückliches Leben vor – Ruhm, Schönheit, Attraktivität, Besitz, Reichtum und Erfolg! Was zählt für mich? Was trägt zu einem glücklichen Leben bei? Gute Beziehungen bzw. echte Freundschaften, Familie, Gesundheit, ein gesicherter Arbeitsplatz, ein Ort, wo wir in Frieden und Freiheit wohnen und uns entfalten dürfen …Jesus sagt: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.“ Jesus will schon heute, dass wir in unserem Alltag ein erfülltes und glückliches Leben haben. Er will uns helfen, dieses Leben, diesen Weg zu finden. Dazu muss ich mich auf Jesus einlassen. Dies gelingt dann, wenn ich mir immer wieder Zeit nehme: für Ruhe und Stille, für das Gebet, für die Feier der Eucharistie. Jesus sagt auch: „Ich bin die Tür.“ Ja, er ist sogar viel mehr als die Tür, er ist der Schlüssel zum glücklichen Leben. Die Tür gilt nicht nur als Eingang, sondern auch als Sicherheit. Geschlossen bietet sie uns Schutz und vermittelt uns ein Gefühl von Geborgenheit. Jesus, als guter Hirt, schenkt uns ebenfalls Sicherheit und Geborgenheit. Getrost können wir uns den Worten des Psalmisten anschließen: „Der Herr ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen.“ Denn Gott will, dass mein Leben gelingt, und dass ich ein Leben in Fülle habe.
Zum Weiterdenken
Ich lade Sie ein, sich ein paar Minuten Zeit zu nehmen und über folgende Fragen nachzudenken: Bin ich mit meinem derzeitigen Leben zufrieden? Habe ich ein erfülltes Leben? Was könnte/sollte sich in meinem Leben ändern?
4. Sonntag der Osterzeit – Lesejahr A, 7. Mai 2017
1. Lesung
Apostelgeschichte 2,14a.36-41
Da trat Petrus auf, zusammen mit den Elf; er erhob seine Stimme und begann zu reden: [...] Mit Gewissheit erkenne also das ganze Haus Israel: Gott hat ihn zum Herrn und Christus gemacht, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt. Als sie das hörten, traf es sie mitten ins Herz und sie sagten zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, Brüder? Petrus antwortete ihnen: Kehrt um und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung eurer Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Denn euch und euren Kindern gilt die Verheißung und all denen in der Ferne, die der Herr, unser Gott, herbeirufen wird. Mit noch vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er sie: Lasst euch retten aus diesem verdorbenen Geschlecht! Die nun, die sein Wort annahmen, ließen sich taufen. An diesem Tag wurden ihrer Gemeinschaft etwa dreitausend Menschen hinzugefügt.
2. Lesung
1 Petrus 2,20b-25
Wenn ihr aber recht handelt und trotzdem Leiden erduldet, das ist eine Gnade in den Augen Gottes. Dazu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Spuren folgt. Er hat keine Sünde begangen und in seinem Mund war keine Falschheit. Als er geschmäht wurde, schmähte er nicht; als er litt, drohte er nicht, sondern überließ seine Sache dem gerechten Richter. Er hat unsere Sünden mit seinem eigenen Leib auf das Holz des Kreuzes getragen, damit wir tot sind für die Sünden und leben für die Gerechtigkeit. Durch seine Wunden seid ihr geheilt. Denn ihr hattet euch verirrt wie Schafe, jetzt aber habt ihr euch hingewandt zum Hirten und Hüter eurer Seelen.
Evangelium
Johannes 10,1–10
Amen, amen, ich sage euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe. Ihm öffnet der Türhüter und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus. Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen. Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte. Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.