Ausgabe: 2015/03, Musik-Tipp, Wish i was here, Soundtrack
28.01.2015 - Klaus Rauscher
Zehn Jahre ist es her, dass Zach Braff, auch bekannt als schusseliger Jungarzt John Dorian aus der Serie „Scrubs – die Anfänger“, sein Regiedebüt gab: „Garden State“, ein wunderbares Kleinod von einem Film. Im Herbst 2014 kam Braff als Regisseur mit „Wish I Was Here“ zurück ins Kino. Hier in der Provinz ist es für mich möglicherweise sogar ein Warten auf Godot, den neuen Streifen im Kino überhaupt bestaunen zu dürfen. Derweil darf ich mich mit dem Soundtrack trösten: Erneut gelingt es Braff, als Album Producer schöne und unaufgeregte Indie-Musik zusammenzustellen. Eröffnet wird mit „So Now What“ von den Shins, die sich wie ein roter Faden durch das Schaffen von Zach Braff ziehen. Mit schönen Harmonien und viel Gezupfe auf der Akustischen fügen sich die Songs von Gary Jules („Broke Window“), Radical Face („The Mute“) und Bon Iver („Holocene“) nahtlos in das Stimmungsbild ein. Eine Freude ist es, mit „The Shining“ und „The Obvious Child“ altes Material von Badly Drawn Boy und Paul Simon zu Gehör zu bekommen. Cat Power und Coldplay vermögen dem Song „Wish I Was Here“ nicht den Glanz zu verleihen, den die großen Namen versprechen. Fazit: Insgesamt ein gelungener Soundtrack, der – wenn man Braffs Musikcompilations kennt – nicht überrascht und so an mancher Stelle ein ganz klein wenig langweilt.
Bewertung: Drei von Fünf Sternen -Wish I Was Here (erschienen bei Columbia Records).