Jetzt gibt es wieder viel frisches Obst aus dem eigenen Garten oder vom Marktstand. Nicht alles davon kann oder will man gleich aufessen, aber man kann erfrischende Fruchtsäfte und Limonaden daraus machen.
Ausgabe: 2017/25
20.06.2017 - Brigitta Hasch
Gesund und bio liegen im Trend. Und nirgendwo hat man besser in der Hand, was man trinkt und isst, als in der eigenen Küche. Mit den selbst geernteten Beeren oder den Kirschen vom Bauernmarkt sind die Grundstoffe regional und natürlich – egal ob man daraus nun Marmeladen oder Säfte zubereitet. Man braucht auch das Kleingedruckte auf den Saftpackungen nicht entziffern und sich vor keinen Zusatzstoffen ängstigen, wenn man sich etwas Zeit nimmt. Denn Mühe ist es wenig. Es macht sogar Spaß!
Qualität und Geschmack
Wer Obst verarbeitet und haltbar machen möchte, sollte ganz besonders auf den Zustand der Früchte achten. Ohne weiche Druckstellen und frei von Schädlingen müssen sie sein. Man verwendet auch kein unreifes Obst, denn als Saft reift die Frucht nicht weiter, sie entwickelt keinen Geschmack und bleibt sauer. Wirklich gut schmeckt nur reifes Obst, bei sogenannten „überreifen“ Früchten muss man prüfen, ob sich auch kein schimmeliges Exemplar darunter befindet. Eine Kostprobe vor dem Verarbeiten sollte man jedenfalls machen.
Geeignete Obstsorten
Nicht alle Früchte lassen sich gleich gut zu Säften oder Limonaden verarbeiten. Je saftiger, desto besser. Aus dem Steinobst (Zwetschken, Kirschen, Marillen) müssen zuerst die Steine entfernt werden. Auch die Kerne von Äpfeln und Birnen werden oft vor der Verarbeitung herausgeschnitten. Es gibt aber auch Entsafter, denen man gewaschene und in Stücke geschnittene Teile anvertrauen kann, ohne sie zu schälen oder zu entkernen. Ganz einfach ist Beerenobst zu verarbeiten.
Dazu gibt es natürlich eine Menge an exotischen Früchten wie Ananas oder Mango, die sich süß und saftig für einen Saft anbieten. Das Kriterium „regional“ fällt dann allerdings weg.
Mixen, pressen oder dampfen
Die Techniken, wie man den Saft aus den Früchten herausbekommt, sind unterschiedlich. Sie richten sich zunächst nach dem Obst. Wasserreiche Früchte wie Beeren oder Melonen kann man gut pürieren, gemixte Kirschen ergeben schon eine etwas dicklichere Masse. Je nach Geschmack mit Wasser verdünnt und mit Zucker gesüßt, ist hier schon ein einfacher Frucht-Smoothie fertig. Es gibt übrigens Kinder, die zwar kein Obst in fester Form mögen, aber umso lieber Quetschobst. Mit Mixer oder Pürierstab ist das schnell, einfach und ohne Zusätze erledigt.
Wer aber nun einen „echten“ Saft haben möchte, muss den Brei abseihen. Der Kaffeefilter ist da meist schnell verstopft, besser funktioniert es mit einem Baumwolltuch.
Gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt man mit einem Dampfentsafter oder einem Dampfgarer. Der Saft wird den Früchten schonend entzogen und das Erhitzen macht des Saft auch gleich haltbar.
Saft aus Blüten und Blättern
Es müssen nicht immer Früchte sein. Auch Holunderblüten und die Blätter der Zitronenmelisse ergeben hervorragende Sirupe. Dazu ziehen die Blüten bzw. Blätter in kaltem Wasser mit Zitronensäure und Scheiben einer Biozitrone. Nach 24 Stunden wird alles abgeseiht, mit Zucker und Einsiedehilfe vermengt und nochmals über Nacht kühl gestellt. Dann kann der Sirup in Flaschen abgefüllt werden.