"Mein Interesse gilt dem Minuswachstum", sagt die Künstlerin Andrea Pesendorfer. Arbeiten von ihr sind bis Ende Juni 2017 in der Kreuzschwestern-Galerie in Linz zu sehen.
Ausgabe: 20/2017
16.05.2017 - Matthäus Fellinger
Eigentlich ist es eine hochaktuelle Thematik. Fast ein rettender Gedanke. Dass etwas werden kann – durch Wegnehmen. Dass weniger mehr ist. Dass so erst Wirklichkeit zutage tritt. Andrea Pesendorfer zeigt das, wenn sie Bilder macht – indem sie Fäden zieht. Strukturen, Muster werden erkennbar. Dem Stoff wird die Schwere entnommen. Ein Bild entsteht. Nicht durch zusätzlichen Auftrag. Durch Wegnehmen. Eigentlich tut das auch ein Bildhauer, wenn er vom Stein meißelt und meißelt, bis die Skulptur dasteht, als wäre sie schon immer so gedacht gewesen. Eine Schöpfung.
„Mein Interesse gilt dem Dahinter-Liegenden, dem Bloßlegen, dem Minuswachstum“, sagt die Künstlerin. Schaffen durch Wegnehmen, das ist eine starke Botschaft.