„Fasten für den Frieden“ und dabei 40 Tage lang nur das Positive sehen! Das klingt nach einer Herausforderung, meint KiZ-Redakteurin Elisabeth Leitner.
Ausgabe: 10/2017
07.03.2017 - Elisabeth Leitner
„Fasten für den Frieden“ steht da auf meiner Einladung. 40 Tage nicht meckern, nicht jammern, klagen und nur das Positive sehen. – Das klingt nach einer Herausforderung, einer Zumutung. Darf man denn nicht benennen, was einem das Leben schwermacht oder wo Unrecht geschieht? Egal, ob es die Welt-Politik, die Nachbarn, die Arbeitskollegen oder den lieben Ehemann betrifft? Bei genauerer Betrachtung würde ich sagen: Gemeint ist wohl nicht, den Kopf in den Sand zu stecken oder um des lieben Frieden willens zu schweigen. Es geht um den auf Fehler und Mängel konzentrierten Blick: eine Art, die Welt zu betrachten, die nur das sieht, was nicht klappt, nicht rundläuft und nicht perfekt ist. Und da gibt es vieles! Zum einen ... – Nein. Stopp.
Mir fällt jene sympathische Frau ein, die mich kürzlich beeindruckt hat. Bei einer Reise landete sie in einem Ferienhotel mit Meerblick – und Baustelle vor dem Zimmer. Wahrlich ein Grund zum Ärgern! Erstaunt war ich, als sie mir sagte: „Ich bin nicht ärgerbereit. Meine Reise ist sehr schön. Ich habe entschieden, mich darüber nicht zu ärgern und meinen Blick auf anderes zu lenken.“ Sie strahlte mich an. Fasten für den Frieden? – Einen Versuch ist es wert.