Es ist das am meisten herbeigesehnte Album 2015. Innerhalb von drei Tagen verkaufte der neue Longplayer von Adele in den USA 2,3 Millionen Exemplare. Als der Vorgänger „21“ mit dem Über-Song „Rolling In The Deep“ einschlug wie eine Bombe, war es DAS Werk der Stunde; alles danach Kommende konnte nur daran zerbrechen, und doch war da die Erwartung, dass Adele jetzt noch eines drauflegt.
Nun denn: Weder zerbröselt „25“ am Monument „21“ noch kann es den Erfolg toppen. Dem Opener „Hello“ kann sich mittlerweile keiner mehr entziehen – es ist das ganz große Drama. Die Hoffnung auf neue Experimente erfüllt „Send My Love (To Your New Lover)“ und man bereut diesen Wunsch sogleich: Den Kindergarten-Pop von Taylor Swift soll bitte nur Taylor Swift selbst machen dürfen. „I Miss You“ drückt wieder gehörig auf die Tränendrüse und der zuvor gehörte Ausrutscher ist vergessen. Den Höhepunkt des Albums markiert „When We Were Young“: Zu ein paar sachten Pianotupfern, gepaart mit dezenten Elektroniksamples jodelt sich Adele langsam in die Höhe, dass es eine Freude ist und sich eine Träne den Weg die Wange hinunter bahnt.
Wahrscheinlich ist Adele im Moment die Künstlerin, auf die sich alle einigen können. Man kann Adele nicht nicht mögen, außer man heißt Liam Gallagher.