Gegen jede Verharmlosung der Leihmutter- schaft hat sich die „Aktion Leben“ ausgesprochen. Diese sei vielmehr „ein übles Geschäft“, dessen weltweites Verbot dringend erforderlich wäre.
„Reproduktion ist weltweit mittlerweile ein großer Industriezweig geworden“, wies „Aktion Leben“-Generalsekretärin Martina Kronthaler hin. Werbebotschaften mit glücklichen Babys und strahlenden Eltern würden darüber hinwegtäuschen, dass sich dahinter „fast immer Ausbeutung von Frauen und Betrug an den Kindern um die vorgeburtliche Bindung“ verberge. Bezeichnend für die von Profitinteressen geprägte Haltung gegenüber Leihmüttern ist laut Kronthaler eine Werbung auf der Homepage der „Bridge Clinic“ in Nigeria, mit der auch der österreichische Reproduktionsmediziner Herbert Zech kooperiert: Kinderlosen Paaren wird dort ein „Ersatz-Mutterleib“ angeboten, „so als gebe es den Mutterleib auch ohne Frau zu mieten“.
Information
Diese und andere Hintergrundinformationen über weltweite Praktiken im Zusammenhang mit Leihmutterschaft finden sich in der neuen Ausgabe von „info-dienst bio-ethik“ der „Aktion Leben“. Ein ungeschönter „Blick in die schäbigen Hinterhöfe des Reproduktionstourismus“ zeige etwa, dass Frauen in Armutsenklaven von den Agenturen „rekrutiert“, in Frauenfarmen untergebracht und als „Brutkästen“ benutzt werden. Wie viele Embryonen ihnen eingepflanzt werden, was es bedeutet, wenn sogenannte überzählige Föten in ihrem Bauch getötet werden, würden diese Leihmütter nicht erfahren, kritisierte die „Aktion Leben“.
Rechte der Kinder achten
„So nachvollziehbar der Wunsch nach einem Kind ist, muss endlich auch nach den Gefühlen und der Gesundheit jener Frauen gefragt werden, die sich aus den unterschiedlichen Gründen für Leihmutterschaft zur Verfügung stellen“, forderte Kronthaler. Auch seien die Rechte der Kinder zu achten, die auf diese Weise gezeugt werden sollen: „Kinder haben ein Recht auf eine kontinuierliche Bindung, die nicht absichtlich vorgeburtlich unterdrückt werden darf.“ Infos unter: www.aktionleben.at