Die katholische Plattform www.kinderbekommen.at will nach Liberalisierung in der Fortpflanzungsmedizin eine weitere Entwicklung in diese Richtung verhindern.
Österreichs Bischofskonferenz und die großen Laienverbände kritisieren den Parlamentsbeschluss: Es sei absehbar, dass nach der Zulassung der Eizellenspende manche Lobbygruppen versuchen werden, die Leihmutterschaft durchzusetzen, sagt Gerda Schaffelhofer. Die Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich ist überzeugt: Nur ein Verbot der Leihmutterschaft in der Verfassung könne das verhindern. Die Plattform www.kinderbekommen.at soll nun erweitert werden, wie Gertraude Steindl, Präsidentin der Aktion Leben Österreich, ankündigte. Ihre Organisation will die Beratungs- und die Informationsarbeit ausbauen – und möchte dafür öffentliche Gelder beantragen. „Wir wollen nicht zulassen, dass Frauen allein den Wunschkinderzentren ausgeliefert sind“, sagte Steindl. Niemals abfinden werde man sich mit der Präimplantationsdiagnostik (PID).
Abstimmung
Das Fortpflanzungsmedizin-Gesetz war mit 113 zu 48 Stimmen angenommen worden. Für das Gesetz hatten SPÖ, Grüne sowie die meisten ÖVP- und NEOS-Mandatare gestimmt: Bei der ÖVP gab es vier Nein-Stimmen, bei den NEOS eine. Jene Grün-Mandatarin, die mit Nein stimmen wollte, war erkrankt. FPÖ und Team Stronach lehnten das Gesetz geschlossen ab. Alfred Trendl, Präsident des Katholischen Familienbands, sieht trotz des Ausgangs auch einen kleinen Erfolg der katholischen Organisationen: Ein Abänderungsantrag habe Bestimmungen verschärft: Es wurde präzisiert, dass die PID nur bei wiederholt fehlgeschlagener künstlicher Befruchtung angewandt werden darf. Bei der Eizellenspende gibt es ein Kommerzialisierungs- und Vermittlungsverbot.