Die ganze Nacht hat es geschneit. Am Morgen sieht Florian die Schneedecke auf dem Dach des Nachbarhauses schon von seinem Bett aus. „Anna, steh auf, es hat geschneit“, weckt er aufgeregt seine Schwester, und die beiden stürmen ans Fenster. „Wow“, staunt Anna, „alles ist weiß!“, und sie beschließt: „Heut muss ich unbedingt einen Schneemann bauen!“ Wie jeden Tag treffen die beiden auf ihrem Schulweg Tom und Marlene. Vor lauter Freude über die weiße Pracht beginnen die Kinder gleich eine lustige Schneeballschlacht und übersehen dabei fast die Zeit. Gerade noch rechtzeitig huschen sie ins Klassenzimmer. Der Schnee ist auch im Unterricht das große Thema. „Ihr schaut ja sowieso dauernd aus dem Fenster. Wenn euch der Schnee schon so fasziniert, dann erzählt mir doch einmal, was ihr darüber wisst“, fragt die Lehrerin. „Schnee besteht aus lauter kleinen Kristallen“, meldet sich gleich Anna zu Wort. In den Ferien hat sie das in ihrem neuen Buch gelesen. „Und jeder Kristall schaut ein bisschen anders aus“, ergänzt sie. „Das ist ganz richtig“, lobt die Lehrerin, „Die Kristalle sind auch der Grund, warum der Schnee so knirscht, wenn man darauf geht. Sie reiben aneinander und zerbrechen, das hört man!“ Auch Tom weiß etwas über den Schnee: „Die Schneeflocken sind sehr leicht“, meint er. Da zögert die Lehrerin mit ihrer Antwort. Meistens stimme das schon, aber es gibt auch schweren Schnee, erklärt sie. „Glaub ich nicht“, flüstert Tom zu Florian, „Schnee ist immer leicht!“ Endlich ist der Unterricht zu Ende. Florian, Anna, Tom und Marlene laufen hinaus, um gleich wieder im Schnee zu spielen. Am Nachmittag wollen sie dann gemeinsam einen riesigen Schneemann bauen. „Ich bring eine Karotte mit“, sagt Anna, und Marlene will mit einem alten Hut vom Großvater kommen. Gerade als die vier plaudernd an einem Baum vorübergehen, donnert mit einem Riesenkrach ein Ast zu Boden und fällt direkt neben Tom auf den Gehsteig. Der stolpert vor lauter Schreck und landet ebenfalls im Schnee. „Noch einmal Glück gehabt“, keucht er, „und dass Schnee doch schwer sein kann, hab ich jetzt gesehen!“